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Zahl der Eheschließungen in Bayern sinkt, Zahl der Scheidungen weiter gestiegen

25.11.04: 2003 wurden in Bayern erneut weniger Ehen geschlossen. Die Zahl der Eheschließungen erreichte nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung 2003 mit 59.009 Paaren einen historischen Tiefstand. Im Jahr 2002 waren es 60.686 gewesen (- 2,8 %). Seit 1990 nahmen die standesamtlichen Trauungen nahezu kontinuierlich ab: Zwischen 1990 und 2003 war ein Rückgang der Heiratszahlen um über 20 % – von rund 74 400 auf gut 59 000, dem niedrigsten Jahreswert seit dem Ende des 2. Weltkriegs – zu verzeichnen.

„Die Zahl der jährlichen Ehescheidungen im Freistaat Bayern nimmt weiter zu. So wurden im Jahr 2003 in Bayern 29.992 Ehen geschieden. Das sind 1,7 % mehr als 2002“, teilte Innenstaatssekretär Georg Schmid am 25. November 2004 in München mit.

Im Jahr 1990 waren es noch 19.168 Ehescheidungen. Dies entspricht einem Anstieg von 1990 auf 2003 von 54 %. Da sich im gleichen Zeitraum die Zahl der bestehenden Ehen um etwa 7 % erhöhte, von rund 2,73 Millionen Ehen auf 2,89 Millionen im Jahre 2003, hat die Scheidungshäufigkeit, das heißt die Zahl der Scheidungen eines Jahres bezogen auf jeweils 10.000 bestehende Ehen, seit 1990 um rund 49 % zugenommen. 59.009 Ehen wurden im letzten Jahr in Bayern geschlossen. Dabei war es für jeweils rund 75 % der Männer und Frauen die erste Heirat.

1990

2003

Eheschließungen

74.400

59.009

Ehescheidungen

19.168

29.992

Betroffene Kinder

13.900

24.940

Im Jahr 2003 wurden über 14 % der geschiedenen Ehen noch vor dem 5. Hochzeitstag aufgelöst. Der Anteil der Ehen, die nach einer Dauer von 5 bis unter 10 Jahren geschieden wurden, lag 2003 bei 30 % und der Anteil der Scheidungen nach 10 bis unter 20 Jahren Ehedauer betrug 35 %. 21 % der geschiedenen Ehen bestanden 20 oder mehr Jahre.

Die Zahl der Scheidungswaisen hat sich insbesondere seit Anfang der 90er Jahre deutlich erhöht. Während 1990 rund 13.900 minderjährige Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen waren, stieg diese Zahl bis 2003 um fast 80 % auf 24.940 Kinder an. Diese Entwicklung hängt zum einen mit der gestiegenen Zahl von Ehescheidungen zusammen. Zum anderen hat der Anteil der Ehen zugenommen, in denen zum Zeitpunkt der Scheidung zwei oder mehr Kinder unter 18 Jahren lebten. Dies waren 1990 rund 19 % der geschiedenen Ehen, 2003 24,5 %. Dem gegenüber hat in den letzten Jahre der Anteil der geschiedenen Ehen, in denen keine Kinder bzw. keine Minderjährigen lebten, leicht abgenommen. 1990 war dies bei rund der Hälfte aller Ehescheidungen der Fall, 2003 bei 47 %.

2003

vor 5. Hochzeitstag

nach 5 - 10 Jahren

nach 10 - 20 Jahren

nach über 20 Jahren

Ehescheidungen

14 %

30 %

35 %

21 %

Quelle : Presseinfo des Bayerischen Innenministeriums, M 482/04 vom 25.11.04

Autor: Uwe Schütz

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