Fünf Tote bei Terroranschlag in der
Türkei
Bombenanschlag auf
Kleinbus im Urlaubsort Kusadasi bei Izmir
16.07.2005:
Bei einem neuen Terroranschlag in türkischen Touristengebieten
sind am Samstag mindestens fünf Menschen getötet und 13
weitere verletzt worden. Der Bombenanschlag auf einen vollbesetzten
Kleinbus im Urlaubsort Kusadasi nahe der Großstadt Izmir wurde
möglicherweise von einer jungen Selbstmordattentäterin
verübt. Eine zunächst nicht identifizierte junge Frau
könnte den Sprengstoff bei sich getragen haben, sagte der Landrat
von Kusadasi, Ali Baris.
Unter den Toten sind
nach Angaben der türkischen Behörden eine 17-jährige
Urlauberin aus Irland, ein Türke und eine britische Touristin.
Die Engländerin, die mit vier verletzten Landsleuten ins Krankenhaus
nach Izmir gebracht wurde, erlag dort ihren schweren Verletzungen.
Der Kleinbus in Kusadasi
wurde durch die Wucht der weithin hörbaren Explosion zerfetzt.
Er passierte gerade einen zentralen Platz mit einem Denkmal des
türkischen
Republikgründers Kemal Atatürk, als die Bombe detonierte.
Nicht weit von derselben Stelle war erst vor gut zwei Monaten eine
Sprengladung explodiert und hatte einen Polizisten in den Tod gerissen.
Vier weitere Beamte, die den Sprengsatz ebenfalls ohne Schutzvorkehrungen
hatten entschärfen wollen, wurden dabei verletzt.
Was lockt die Urlauber nach Kusadasi?
Kusadasi liegt an der
Westküste Anatoliens, gegenüber der griechischen Insel
Samos. Auf der vorgelagerten kleinen Taubeninsel ist eine osmanische
Festung aus dem 15. Jahrhundert noch recht gut erhalten. Kusadasi
ist eine beliebte Anlaufstelle für die Kreuzfahrtschiffe. Die
Passagiere besuchen von hier aus Ephesus.
(Text und Foto: www.vaybee-reisen.de)
Zweiter Anschlag auf Urlauber innerhalb von 7 Tagen
Zu dem zweiten Anschlag
in türkischen Badeorten innerhalb von sieben Tagen bekannte
sich zunächst niemand. Am Sonntag vor einer Woche waren bei
der Explosion einer Splitterbombe in einem Papierkorb im
Küstenort Cesme 20 Touristen verletzt worden, darunter
ein Brite und ein Russe. Zu dem Anschlag hatten sich die so genannten
Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) bekannt, eine Splittergruppe der
Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Ein Anrufer hatte nach Angaben der
PKK-nahen Nachrichtenagentur MHA weitere Anschläge angedroht.
Die PKK-Führung
distanzierte sich angeblich von dem Bombenanschlag. Auf ihrer Internetseite
zitierte am MHA am Sonntagnachmittag den PKK-Kongra-Gel-Vorsitzenden
Zübeyir Aydar, der den Angriff verurteilte.
Neue Kämpfe mit der PKK
Seit die Kurdische Arbeiterpartei
PKK vor einem Jahr eine fünfjährige Waffenruhe für
beendet erklärt hatte, häufen sich in der Türkei
wieder Bombenanschläge und Gefechte zwischen kurdischen Extremisten
und der türkischen Armee. Von 1984 bis zur Festnahme von PKK-Führer
Abdullah Öcalan 1999 hatte die PKK die Türkei in einen
blutigen Guerillakrieg verwickelt, bei dem mehr als 30.000 Menschen
getötet wurden.
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