AREF-Startseite

AREF-News

Todesstrafe - Hinrichtung durch Giftspritze

"Arnie" auch im richtigen Leben ein "Terminator"

Arnold Schwarzenegger hat der ersten Hinrichtung zugestimmt

Hinrichtung durch Giftspritze
Hinrichtung durch Giftspritze

19.01.2005: Der österreichisch-stämmige US-Gouverneur von Kalifornien und "Terminator"-Darsteller Arnold Schwarzenegger hat der ersten Hinrichtung seiner Amtszeit zugestimmt, berichtet focus in seinem Newsletter vom 19.01.05. Der 61-jährige Donald Beardslee soll nach dem Willen von Schwarzenegger durch eine Giftspritze im Staatsgefängnis San Quentin nördlich von San Francisco hingerichtet werden. Es wäre die erste Hinrichtung in Kalifornien seit drei Jahren.

„Der Staat und die Gerichte haben seine Verurteilung und die Todesstrafe gegen ihn bestätigt, und nichts in seinem Gnadengesuch oder der Akte haben mich davon überzeugt, dass er sich der Schwere seiner Taten nicht bewusst war oder der Tatsache, dass diese abscheulichen Verbrechen falsch waren", erklärte Schwarzenegger.

1981 zum Tode verurteilt

Beardslee wurde für den Mord an zwei jungen Frauen 1981 drei Jahre später zum Tode verurteilt. Seine Anwälte argumentieren allerdings, der Veteran der US-Luftwaffe habe an einer geistigen Erkrankung gelitten, als er die 19-jährige Stacey Benjamin erschoss und der 23-jährigen Patty Geddling die Kehle durchschnitt. Außerdem sei er von Komplizen hinters Licht geführt worden. Beardslee ist geständig. Zur Tatzeit war er für einen 1969 an einer jungen Frau in Missouri begangenen Mord auf Bewährung frei.

10 Hinrichtungen in Kalifornien seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1978

Beardslee wäre der Elfte, der in Kalifornien seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1978 hingerichtet wird. In den Todeszellen des Bundesstaates warten 640 Menschen auf ihre Hinrichtung – mehr als in irgendeinem anderen Staat der USA.

Filmplakat Terminator 3; hier klicken, um bei uns mehr über die Filme zu erfahenArnold Schwarzenegger als Terminator

Arnold Schwarzenegger, der Gouverneur von Kalifornien, wurde als Killerroboter in "Der Terminator" 1984 berühmt. Die Rolle war ihm auf den Leib geschrieben - viel Masse und wenig Worte. Die Rolle brachte ihm jenes Supermann-Image ein, das ihn zum Superstar der 80er Jahre machte.

"Der Terminator" malt uns eine Welt im Jahre 2029 vor Augen. Nach einem Atomkrieg haben der Computer 'SkyNet' die Macht übernommen. Die wenigen noch lebenden Menschen sind interniert. Ziel der Maschinen ist die systematische Ausrottung des Gefahrenherdes 'Mensch'. Der Terminator soll die Sache beenden. Das gab ihm wohl seinen Namen (to terminate - beenden).

Der Killerroboter mit Namen "Terminator" made in Hollywood verkörpert die glatte und technische Reinheit einer Maschine. Auch wenn er in Terminator 2 die Seiten wechselt und von nun gegen T-1000 für das Gute kämpft, bleibt er sich doch irgendwie treu - oder?

Reiht sich Terminator-Darsteller Arnold Schwarzenegger wie in "Terminator 2" als Gouverneur von Kalifornien in die lange Reihe derer ein, die meinen, das Böse aus der Welt schaffen zu können?

Nachtrag am 27.01.2005

Nachdem Gouverneur Schwarzenegger und kurz darauf der US-Supreme Court am Dienstag eine Begnadigung Beardles abgelehnt hatte, wurde Donald Beardslee am Mittwoch kurz nach Mitternacht Ortszeit in der ehemalgen Gaskammer von San Quentin, Kalifornien, hingerichtet. Es war die erste Hinrichtung in Kalifornien seit fast 3 Jahren und die erste in der Amtszeit Schwarzeneggers.

Abgeordnete fordern Entzug der österreichischen Staatsbürgerschaft

Peter Pilz, Gründungsmitglied der Grünen in Österreich, wirbt dafür, Arnold Schwarzenegger die österreichische Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Der kalifornische Gouverneur sei dieser Ehre nach seiner jüngsten Entscheidung nicht mehr würdig.

§ 33 des Staatsbürgergesetzes lautet: „Einem Staatsbürger, der im Dienst eines fremden Staates steht, ist... die Staatsbürgerschaft zu entziehen, wenn er durch sein Verhalten die Interessen oder das Ansehen der Republik erheblich schädigt.“

Arnold Schwarzenegger steht im Dienst eines fremden Staates. Die Beteiligung an der Tötung eines Menschen schädigt das Ansehen der Republik Österreich, weil wir Teil der europäischen Rechtskultur sind, die die Tötung von Menschen grundsätzlich verbietet. „Erheblich“ schädigt Schwarzenegger das Ansehen, weil man befürchten muss, dass er der prominenteste lebende Österreicher ist und das Bild der Republik in den USA wie kein anderer prägt. www.peterpilz.at

Der in Thal bei Graz geborene Schwarzenegger, der nach seiner Emigration in die USA als Action-Star Weltruhm erlangte und 2003 zum Gouverneur des Staates Kalifornien gewählt wurde, verfügt über eine Doppelstaatsbürgerschaft.

Arnie: "Der schwerste Tag meines Lebens"

In einem Interview für die "Kronen Zeitung" sagte Schwarzeneger kurz nach der Hinrichtung: "Es war mir klar, dass es nach der Vollstreckung des Todesurteils am Doppelmörder Donald Beardsley Protestschreie aus meiner alten Heimat geben würde". Seine Argumente:

"Ich repräsentiere als Gouverneur ein Volk, dessen überwiegende Mehrheit für die Todesstrafe ist."
Und: "Ich habe gerade diesen Fall sehr lange und gewissenhaft geprüft - aber leider nichts gefunden, das eine Begnadigung gerechtfertigt hätte."
"Es war der schwerste Tag meines Lebens. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen."
"Mir blieb einfach keine andere Wahl"

Mein Kommentar

Wenn US-Gouverneur Arnold Schwarzenegger "sehr lange und gewissenhaft geprüft - aber leider nichts gefunden" hat, "das eine Begnadigung gerechtfertigt hätte", dann steht der Inhalt der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" nicht in seinem Bücherregal und er kennt auch deren Artikel 3 nicht, in dem es heißt:

Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 3

Autor: Uwe Schütz, 19.01.2005 und 27.01.2005

mehr bei uns über :
2007 : 1977 führten die USA die Todesstrafe wieder ein
Gebürtiger Nürnberger in Texas hingerichtet
Rassismus bei Todesurteilen in USA