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"Technischer Fehler"

Olmert: Beit Hanun-Vorfall bedauerlich, doch Kampf gegen Terror geht weiter

10.11.: Israels Premierminister Ehud Olmert hat erneut sein Bedauern über den Vorfall von Beit Hanun ausgedrückt, durch den 19 Palästinenser ums Leben kamen. Israel werde den Kampf gegen palästinensische Terroristen jedoch fortführen, und dabei kämen derartige "technische Fehler" leider vor, so Olmert.

19 Zivilisten durch israelischen Raketenangriff getötet

Israelische Soldaten hatten am Mittwoch, 08.11., Wohnhäuser in Beit Hanun getroffen. Wie die Untersuchung jetzt zeigte, wollten die Soldaten eigentlich einen Orangenhain treffen, von dem aus Raketen abgeschossen worden waren. Dieser lag etwa 500 Meter vom eigentlichen Ziel entfernt. Seit mehreren Tagen war Beit Hanun Zentrum einer israelischen Offensive gegen den Abschuss von Kassam-Raketen aus diesem Gebiet. Die Zahl der Toten hat sich am Freitag auf 19 erhöht: ein 39-jähriger Palästinenser erlag in einem Krankenhaus in Tel Aviv seinen Verletzungen.

Bei keinem anderen Vorfall starben bislang so viele Palästinenser auf ein Mal, seit die so genannte "zweite Intifada" zwischen Israel und den Palästinensern im September 2000 ausbrach. Die höchste Zahl israelischer Zivilisten, die auf ein Mal umkamen, war 29; im März 2002 hatte sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter zum Passah-Fest inmitten von Israelis in die Luft gesprengt.

Olmert: "Palästinenser töten absichtlich Zivilisten, Israel unwillentlich"

Der Vorfall sei bedauerlich, sagte Olmert in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender "Sky News". Doch während Israel versuche, Tote unter Zivilisten zu vermeiden und sich für Fehler entschuldige, sei es das Ziel der palästinensischen Terror-Organisationen, Zivilisten zu treffen.

Israel werde mit den militärischen Einsätzen in Gaza fortfahren, solange militante Palästinenser Raketen auf Israel abfeuerten, so der Premier. Dabei nehme er die Gefahr, dass dabei auch Zivilisten getroffen würden, in Kauf. "Wir werden Vorkehrungen treffen und versuchen, derartige Vorfälle zu vermeiden", sagte Olmert." Er fügte jedoch hinzu, er könne nicht versprechen, dass so etwas nie wieder passiere.

Israelischer UN-Botschafter: Ursache sind die Kassam-Raketen von Gaza auf Israel

Der palästinensische Gesandte vor der UN, Rijad Mansur, warf Israel am Donnerstag "Staatsterrorismus" vor. Die Entschuldigungen Israels seien "unaufrichtig und nicht länger akzeptabel". "Das sind Kriegsverbrechen, für die die Verantwortlichen nach internationalem Recht zur Rechenschaft gezogen werden müssen."

Der stellvertretende israelische Botschafter vor den UN, Daniel Carmon, betonte, dass der Beschuss in Beit Hanun ein Unfall gewesen sei, über den Israel "zutiefst betrübt" sei. Sein Land werde alles tun, damit ein derartiger Vorfall sich nicht wiederhole. "Auch wenn diese palästinensischen Zivilisten bei dem Vorfall durch israelischen Beschuss gestorben sind, sind sie im Grunde jedoch Opfer des Terrorismus der Hamas. Wenn keine Kassam-Raketen mehr von Gaza auf Israel abgeschossen würden, wäre der Vorfall in Beit Hanun nicht passiert."

Quelle: Israelnetz.de-Newsletter vom 10.11.2006

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