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Nur jüdische Äthiopier dürfen bleiben

150 Juden aus Äthiopien auf dem Ben Gurion-Flughafen bei Tel Aviv gelandet

09.02.2006: 150 Juden aus Äthiopien sind am Mittwochmorgen auf dem Ben Gurion-Flughafen bei Tel Aviv gelandet und als neue israelische Staatsbürger begrüßt worden. Fast gleichzeitig ordnete ein Gericht in Tel Aviv die Ausweisung von 72 nicht-jüdischen Äthiopiern an, die vor Jahren als politische Flüchtlinge illegal ins Land eingereist waren.

"Falasch Mura" gelten als Nachfahren eines israelitischen Stammes

Als Teil der Kampagne, die alle äthiopischen Juden nach Israel bringen soll, hatten die "United Jewish Communities" (UJC) die Einreise der 150 Passagiere organisiert. Die "Falasch Mura" genannten Menschen gelten als Nachfahren eines israelitischen Stammes und sind Juden.

Organisatoren sind "United Jewish Communities" (UJC)

Begleitet wurden sie von rund 100 jüdischen Leitern aus Amerika. Die Organisatoren sind die UJC, das Ministerium für Immigration und die "Jewish Agency". Sie hoffen laut "Jerusalem Post", dass diese Aktion der Beginn des letzten Kapitels in der Geschichte der Umsiedlung von äthiopischen Juden nach Israel war.

Joel Tauber, Vorsitzender der "Operation Versprechen" der UJC, erklärte, es sei ein "Versprechen", 100 Millionen Dollar zu geben, um die restlichen Juden aus dem afrikanischen Land nach Israel auszufliegen.Sein Team besuchte zwei Tage lang die Falasch Mura in Äthiopen. Deren Lebensbedingungen seien "schockierend" gewesen, berichtete Tauber. In den kommenden drei Jahren, so hoffen die UJC, könnten alle verbleibenden äthiopischen Juden nach Israel gebracht werden. Sie gehen davon aus, dass es 12.000 bis 22.000 Menschen sind.

Äthiopische Flüchtlinge abgewiesen

Ironischerweise wies nur wenige Stunden später ein Gericht in Tel Aviv den Antrag von 71 Äthiopiern ab, die in Israel bleiben wollen. Die Nicht-Juden waren 1992 aus ihrem Land geflüchtet, weil ihre Eltern das vorherige Regime unterstützt hatten. Über Ägypten kamen sie nach Israel und hofften darauf, dort den Status als Flüchtlinge zu erhalten. In den Jahren 2004 und 2005 wurden sie gefasst und ins "Ma´asijahu"-Gefängnis in Ramle gebracht.Richter Oded Mudrik gab ihnen 30 Tage Zeit, um das Land freiwillig zu verlassen. Danach würden sie gegen ihren Willen ausgewiesen werden. Mudrik stellte fest, dass keiner der Petitionssteller in akuter Gefahr sei, wenn er in sein Heimatland zurückkehre.

Quelle: Israelnetz.de-Newsletter vom 09.02.2006

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