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Homo-Parade in Jerusalem abgesagt
Homo-Parade in Jerusalem wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt
10.11.2006: Die für Freitag geplante Parade der Homosexuellen in Jerusalem wurde am Donnerstag, 10.11., abgesagt. Dies berichtet die "Jerusalem Post" am Donnerstag am Nachmittag. Die Polizei hat mehr als 80 Terror-Warnungen erhalten. Die Gefahr der gewaltsamen Ausschreitungen sei zu hoch, deswegen müsse die Parade ausfallen, forderte bereits zuvor der Staatsanwalt Eran Ettinger. Laut Polizei-Chef Ilan Franco hätten etwa 9.000 Polizisten den Marsch schützen müssen.
Anhörung von Gegnern der Homosexuellen-Parade vor Oberstem Gerichtshof
Am Mittwoch hielt der Oberste Gerichtshof eine Anhörung ab, bei der die Gegner der Homosexuellen-Parade ihre Gründe vortragen konnten. Unter ihnen sind der jüdische Aktivist Baruch Marsel, der Gründer der Organisation "Zaka", Jehuda Meschi-Sahav, und der Minister für Industrie, Handel und Arbeit, Eli Jischai. Auch Jerusalems Bürgermeister Uri Lupolianski rief zu einem Stopp der Parade auf. Am Dienstag, als Lupolianski von einer Veranstaltungshalle in seinen Wagen steigen wollte, wurde er mit Steinen beworfen. Eine Polizei-Eskorte musste ihn schützen.
Gewaltsame Proteste konnten nicht ausgeschlossen werden
Viele der Gegner hatten bereits zuvor Proteste angekündigt. Dass es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen während der Parade kommt, war damit nicht ausgeschlossen. Staatsanwalt Ettinger warnte einerseits davor, dass die Gefahr der militanten Ausschreitungen gegen die Paradenteilnehmer hoch sei. Andererseits forderte er das Gericht dazu auf, die Gewaltandrohung nicht zu belohnen, indem es die Parade deswegen abbreche. "Vor der Gewalt zu kapitulieren würde eine Gefahr für die israelische Demokratie bedeuten", sagte Ettinger.
Oberrabbiner: Homo-Parade würde die Ehre der Stadt in den Dreck ziehen
Der Oberrabbiner von Rehovot, Rabbi Simha Kook, versuchte vor dem Obersten Gericht am Mittwoch ebenfalls erneut, den Marsch zu verhindern. Wenn man den Homosexuellen erlaube, in Jerusalem aufzumarschieren, würde dies "die Ehre der Stadt in den Dreck ziehen", so der Rabbiner. "Jerusalem steht im Zentrum der Welt, weil jeder weiß, dass es eine heilige Stadt ist." Kook kamen die Tränen, als er aus Psalm 137 zitierte: "Vergesse ich dich, Jerusalem, so verdorre meine Rechte. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein."
Vatikan : Jerusalem ist Juden, Moslems und Christen heilig
Auch der Vatikan sprach sich am Mittwoch gegen eine Homosexuellen-Parade in Jerusalem aus. "Der Heilige Stuhl hat bei vielen Gelegenheiten immer wieder betont, dass das Recht auf Meinungsfreiheit seine Grenzen hat, besonders wenn die Wahrnehmung dieses Rechts die religiösen Gefühle von Gläubigen verletzt", hieß es aus dem Vatikan. Jerusalem sei Juden, Moslems und Christen heilig. Der Vatikan habe seinen Gesandten in Israel gebeten, das Bedauern über die Entscheidung, die Parade stattfinden zu lassen, zu übermitteln. Der Vatikan hoffe, dass die Erlaubnis noch zurückgenommen werde, als "Zeichen des Respekts gegenüber religiösen Gefühlen all derer, die die Heilige Stadt verehren." Der Vatikan verurteilt homosexuelle Beziehungen als "schwere Verirrungen" und als "zutiefst unmoralisch".
Quelle: kath.net
AREF, 10.11.2006
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