Palästinserstaat
Abbas ist gegen Staat mit vorläufigen Grenzen
14.06.2006: Palästinenserchef
Mahmud Abbas lehnt einen israelischen Plan für einen palästinensischen
Staat mit einstweiligen Grenzen ab. Das teilte der Unterhändler
Saeb Erekat gegenüber der palästinensischen Tageszeitung
"Al-Ajjam" mit.
Laut dem Fatah-Politiker
ist ein israelischer Rückzug auf die Grenzen von 1967 die einzige
Option. Zudem müsse der Palästinenserstaat Jerusalem als
Hauptstadt haben und eine gerechte Lösung für die Flüchtlingsfrage
gefunden werden. Der neue israelische Plan, an dem die Regierung
und das Verteidigungsministerium arbeiten, wurde am Mittwoch in
der Tageszeitung "Ha´aretz" vorgestellt. Infolge
der internationalen Ablehnung gegenüber dem einseitigen Rückzugsplan
von Premier Ehud Olmert soll er eine Alternative darstellen. Der
Abzug aus Teilen des Westjordanlandes soll demnach in Abstimmung
mit Abbas ausgeführt werden.
Die vorläufige Grenze würde am Sicherheitszaun verlaufen
Israel würde dem
Vorsitzenden der Autonomiebehörde vorschlagen, einen Staat
mit vorläufigen Grenzen zu errichten. Dieser würde sich
auf dem Gebiet des Gazastreifens
und auf 90 Prozent des Westjordanlandes
befinden. Die vorläufige Grenze würde am Sicherheitszaun
verlaufen. Nur das Jordantal bliebe demnach unter israelischer Kontrolle.
Olmert hatte am Dienstag
bei einem Gespräch mit britischen Abgeordneten in London auf
den alternativen Plan Bezug genommen. Er wies die Kritik derjenigen
zurück, die den Rückzugsplan als "zionistische Verschwörung"
bezeichnen, weil sich Israel nicht aus dem gesamten Westjordanland
zurückziehen wolle. Selbst bei einer Abstimmung mit den Palästinensern,
die er einseitigen Schritten vorziehe, würde Israel einen solchen
Abzug ablehnen. Denn die Grenzen von 1967 (Red.: vor dem 6-Tage-Krieg)
seien nicht zu verteidigen, so Olmert.
Quelle: Israelnetz.de-Newsletter
vom 14.06.2006
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