AREF-Startseite

AREF-News

Beck bedauert »Hassprediger«-Vorwurf

Volker Beck: Meisners Predigten oft geeignet, Hass gegen bestimmte Gruppen zu schüren

Volker Beck, parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion Foto: Stefan Karminski

30.10.: Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Fraktion im Bundestag, Volker Beck, hat die Bezeichnung des Kölner Kardinals Joachim Meisner als «Hassprediger» bedauert. Zugleich griff er Meisner erneut scharf an. Beck sagte am Montag in Berlin, seine Bezeichnung Meisners als «Hassprediger» habe Missverständnisse hervorgerufen. Das bedauere er. Er warf aber Meisner erneut vor, in Predigten «immer wieder» Menschen herabzuwürdigen.

Meisners Predigten seien oft auch geeignet, Hass gegen bestimmte Gruppen zu schüren, sagte Beck. An der inhaltlichen Kritik an Meisner habe er nichts zurückzunehmen. Der Grünen-Politiker sagte, Meisner empfinde gegenüber Homosexuellen und Frauen, die abgetrieben haben, «eine leidenschaftliche Abneigung und Verachtung». «Für gewöhnlich nennt man eine solche leidenschaftliche Abneigung Hass», sagte Beck.

Beck wollte nicht zu Gewalt aufrufen

Meisners Äußerungen enthielten jedoch keine Aufforderung zu Gewalt. «Nichts liegt mir ferner als ihn in die Nähe von Terroristen oder Selbstmordattentätern zu rücken», sagte Beck. Er würde den Begriff «Hassprediger» in Bezug auf Meisner nicht mehr benutzen, weil dieser von vielen ausschließlich im Zusammenhang mit der Aufstachelung zu Gewalttaten und Morden in Verbindung gebracht werde.

Kardinal Meisner predigte über den Sittenverfall der Gesellschaft

In einer Predigt im Schweizer Wallfahrtsort Einsiedeln hatte Meisner laut dem Magazin "Der Spiegel" über einen Sittenverfall in der Gesellschaft und vom Menschen als "Triebbündel" gesprochen, der das Bewusstsein für die Schöpfung verloren habe. Im Hinblick auf eheähnliche Partnerschaften sagte der Erzbischof: "Die so genannten alternativen Modelle menschlichen sexuellen Zusammenlebens sind unwahr und darum für den Menschen im Kern verderblich."

Beck nannte Meisner daraufhin einen "Hassprediger"

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, nannte Meisner daraufhin einen "Hassprediger". Zur Begründung sagte er gegenüber dem "Spiegel", Meisner spreche "ganzen Gruppen von Menschen die Existenzberechtigung ab". Die Grünen-Spitze distanziert sich von Becks Äußerung und das Erzbistum Köln kündigte eine Prüfung der Äußerungen sowie mögliche «weitere Schritte» an.

Singhammer (CSU): «Bizarre Missachtung der Institution von Ehe und Familie»

Auch der familienpolitische Sprecher der Union im Bundestag, Johannes Singhammer (CSU), sagte am Montag, Becks niveaulose Kritik» an Kardinal Meisner offenbare eine «bizarre Missachtung der Institution von Ehe und Familie». Singhammer forderte Beck auf, sich zu entschuldigen.

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 30.10.2007 / epd

 

mehr bei uns:

19.11.2007:
Volker Beck klagt gegen Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner

23.10.2007:
Die Grünen-Chefin Claudia Roth nennt Bischof Mixa einen "durchgeknallten, spalterischen Oberpfundi"

01.12.2006:
Volker Beck fordert Abschaffung des Gotteslästerungsparagrafen §166 / StGB