Amoklauf in Blacksburg - Eine Anfrage an
die Gesellschaft
Virginia Tech Universität in Blacksburg : Paket gibt Aufschluss
über Tatmotiv
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Tatort
der zweiten Schießerei: Das Lehrgebäude Norris
Hall, Virginia Polytechnic Institute and State University,
kurz Virginia Tech
Foto: wikipedia.de, lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz
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19.04.07: Cho Seung-Hui, der Todesschütze an der Virginia
Tech Universität in Blacksburg / Virginia hat seinen Amoklauf
gewissenhaft geplant. Beim US-TV-Sender NBC traf ein Paket ein,
das dieser am Montagvormittag zwischen den beiden Amokläufen
auf dem Campus-Postamt aufgegeben hatte.
Das Paket enthielt 43 Fotos, auf welchen der 23-jährige Student
der Virginia Tech Universität wie die Filmfigur Rambo mit Waffen
behängt posiert, eine lange Stellungnahme und ein auf Video
aufgezeichnetes Manifest für die Nachwelt.
Ihr hattet einhundert Milliarden Chancen, das hier zu
vermeiden
sagte Cho, der Täter, in von NBC am Mittwoch, 18.04.2007,
gezeigten Ausschnitten.
Aber ihr habt entschieden, mein Blut zu vergießen.
Ihr habt mich in die Ecke getrieben und mir nur eine Option gelassen.
Jetzt habt ihr Blut an euren Händen, das sich nie mehr abwaschen
lässt. Und weiter: Es ist euch zu verdanken,
dass ich wie Jesus sterbe und zur Inspiration werde für
die Schwachen und diejenigen, die sich nicht verteidigen können.
Cho verflucht reiche, verwöhnte Kinder: Eure
Mercedes-Autos waren nicht genug, ihr Gören. Eure goldenen
Halsketten waren nicht genug, ihr Snobs. (
) Das alles war
nicht genug, um eure hedonistischen Gelüste zu befriedigen.
Ihr hattet alles.
Ein Videoclip nimmt Bezug auf das Massaker 1999 in Littleton
Die 27 Videoclips in der Postsendung zeigten Cho mit Stimmungsschwankungen
manchmal klinge er sanft, manchmal seien seine Äußerungen
extrem aggressiv und mit Obszönitäten gespickt.
In einem weiteren Videoclip vergleicht sich Cho mit Märtyrern
wie Eric und Dylan. Es ist eine direkte Anspielung auf die
beiden Teenager Eric Harris und Dylan Klebold, die am Freitag vor
acht Jahren in der Columbine
High School in Littletown, Colorado, 12 Mitschüler und einen
Lehrer erschossen. Als die Zeit reif war, habe ich es
getan, erklärt Cho: Ich musste es tun.
Cho tötete 32 Menschen und dann sich selbst
Der Zeitstempel auf dem Paket zeigt, dass Cho es am Montag um 09.01
Uhr (US-Ortszeit) per Eilkurier aufgegeben hat genau eine
Stunde und 45 Minuten nach den ersten beiden Morden im Wohnheim.
Danach ging er in das Lehrgebäude Norris Hall und erschoss
30 weitere Menschen, bevor er sich selbst eine Kugel in den Kopf
jagte. Als Absender hatte Cho auf dem Paket das Pseudonym A
Ismail angegeben. Fast den gleichen Namen hatte sich Cho vor
der Bluttat mit roter Tinte auf seinen Arm geschrieben: Ishmael
Ax.
Cho war bereits 2005 auffällig
Bereits zuvor hatten Dozenten und Mitstudenten berichtet, dass
es vor der Bluttat viele Anzeichen auf ein gestörtes Verhalten
des späteren Täters gegeben habe. So hatte sich unter
anderem die Direktorin einer Abteilung wegen makabrer Gedichte und
Theaterstücke voller Gewalt-, Sexual- und Todesfantasien an
die Polizei gewandt.
Bereits im Dezember 2005 war Cho zur Behandlung in einer psychiatrischen
Klinik, dem Carilion St. Albans Behavioral Health Center in Radford,
Virginia. Er hatte damals zwei Kommilitoninnen an der Virginia Tech
mit unangemessenen Telefonaten und Emails belästigt.
Ein Richter erklärte den Südkoreaner, sogar für
Geisteskrank, behandlungsbedürftig und eine Gefahr sowohl für
sich als auch für andere.
Doch schon kurz darauf soll Cho Seung-Hui wieder entlassen worden
sein: mit der Auflage, er müsse sich in ambulante Behandlung
begeben. Ob er jemals in Therapie ging, ist nicht bekannt. Der Amokläufer
hat mit niemandem darüber gesprochen.
US-Präsident G.W. Bush würdigt israelischen Professor
US-Präsident George W. Bush hat den Einsatz des israelischen
Professors Liviu Librescu bei dem Amoklauf in Virginia gewürdigt,
der durch seinen Einsatz mehreren Studenten das Leben rettete und
selbst dabei ums Leben kam mehr
"An dem Tag sahen wir Horror, aber wir sahen auch wirklichen
Mut. Wir sahen diesen Mut in einem Professor namens Liviu Librescu.
Als der Schütze seinen Vorlesungsraum betreten wollte,
blockierte dieser mutige Professor die Tür mit seinem Körper,
während sich seine Studenten in Sicherheit brachten",
sagte Bush am Mittwoch während einer Ansprache im Holocaust-Museum
der Vereinigten Staaten. "Am Tag des Gedenkens gab dieser
Holocaust-Überlebende sein eigenes Leben, damit andere leben
können. Wir ehren sein Andenken und ziehen Kraft aus seinem
Beispiel." zur Original-Rede
Am Montag, als sich der Amoklauf an der Technischen Hochschule
von Virginia ereignete, fand in Israel der jährliche Holocaust-Gedenktag
statt.
Quellen: focus.de-Newsletter vom 19.04.2007 und CDU-Presseinfo
Autor: Uwe Schütz, 19.04.2007
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