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Christen in China

Weltweite Olympia-Gebetskampagne für verfolgte Christen

China: Auch vor Olympia geht die Verfolgung von Christen in Hausgemeinden weiter

China: Eine Gemeinde beim Open-Air-Gottesdienst
Eine Gemeinde in China beim Open-Air-Gottesdienst Foto: Open Doors
02.04.2008: Wenige Monate vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking hat die Regierung bei der systematischen Verfolgung von Hausgemeindechristen nicht eingelenkt. Dies berichtet das Hilfswerks für verfolgte Christen Open Doors. Das Hilfswerk musste einige Dienste in China aus Sicherheitsgründen vorerst einstellen. „Wir erleben derzeit eine regelrechte Angriffswelle gegen Christen. Daher braucht die Kirche die Unterstützung ausländischer Glaubensgeschwister“, sagte Markus Rode, Deutschland-Leiter des überkonfessionellen Hilfswerkes (Kelkheim bei Frankfurt am Main).

80% der Christen versammeln sich in von der Regierung für illegal erklärten Hausgemeinden

Zu diesem Zweck initiierte das Werk eine bis zum Sportereignis im August laufende internationale Gebetskampagne für China und ruft zur Solidarität mit den schätzungsweise 80 Millionen Christen auf. Rund 80 Prozent von ihnen versammeln sich in von der Regierung für illegal erklärten Hausgemeinden und somit nicht in staatlich genehmigten Kirchen. Seit Start der Gebetskampagne Anfang des Jahres haben sich bereits Hunderte von Christen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bereit erklärt, wöchentlich zehn Minuten für China zu beten. Zur Kampagne kann ein Sonderheft und eine DVD* mit Hintergründen, Hilfsprojekten und Gebetsanliegen bestellt werden.

Rund 4,6 Millionen Bibeln erreichten die chinesische Kirche im vergangenen Jahr

Seit den 1970er Jahren unterstützt Open Doors besonders die trotz Verfolgung wachsende Hausgemeindebewegung. Im vergangenen Jahr wurden rund 4,6 Millionen Bibeln, Kinderbibeln und –materialien sowie Studienbibeln nach China geliefert. Ferner fanden rund 13.000 theologische Schulungen für Gemeindemitarbeiter statt.

Chinesische Regierung hat viele Christen unter Hausarrest gestellt, verhaftet oder deportiert

Im Vorfeld von Olympia hat die Regierung bei der Umsetzung ihrer Anti-Missions-Kampagne („Taifun Nr. 5“) viele Hausgemeinden geschlossen, Gemeindeleiter unter Hausarrest gestellt, Christen verhaftet oder in Umerziehungslager deportiert. Aufgrund dieser Maßnahmen werden einige Hilfsdienste von Open Doors wie Schulungen von Kirchenleitern und die Literaturverteilung stark beeinträchtigt.

Viele Tagungen wurden abgesagt, nachdem Beamte einheimische Kontaktpersonen bedrohten. Wer sich den staatlichen Repressalien widersetzte, wurde drangsaliert oder verhaftet. Beamte des Büros für öffentliche Sicherheit (PSB) durchsuchten deren Häuser, verboten weitere Aktivitäten und beschlagnahmten Bibeln und christliche Literatur. Hausgemeindepastoren in den Austragungsstädten berichten von regelmäßigen Hausdurchsuchungen und Gefängnis- oder Geldstrafen.

Beamte haben ein Schulungsseminar verboten, das Timothy (Name geändert), Leiter eines Hausgemeindenetzwerkes, auf Einladung in einer staatlichen Drei-Selbst-Kirche durchführen sollte. Sein Telefon wird abgehört. Ein in einer entlegenen Gegend organisiertes Jugendlager wurde kurz nach Eröffnung von der Polizei geräumt.

In staatlichen Universitäten überwachen Beamte den E-Mailverkehr der Studenten. Dadurch konnten sie eine Liste von Christen, die einem Jugendnetzwerk angehören und das Evangelium an Kommilitonen weitergeben, erstellen. Jede Person auf der Liste wurde aufgesucht und verwarnt. Über 100 ausländische Christen, die viele Jahre in China lebten und arbeiteten, wurden festgenommen, verhört oder abgeschoben.

Open Doors versorgt verfolgte oder benachteiligte Christen in 50 Ländern

In rund 50 Ländern versorgt Open Doors Christen, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt oder verfolgt werden, mit Bibeln, christlicher Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. In der freien Welt hält das Werk Vorträge und Veranstaltungen u. a. in Kirchen und Gemeinden, um für das Thema Christenverfolgung zu sensibilisieren und zum Gebet für die verfolgte Kirche aufzurufen. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. www.opendoors-de.org

Die Sonderausgabe „Die Kirche in China – Heftige Verfolgungswelle vor der Olympiade“ kann bestellt werden unter info@opendoors-de.org oder Telefon 06195-67670.

Quelle: Presseinfo von Open Doors Deutschland vom 31.03.2008