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Christenmordprozess in Malatya, Türkei

Türkisches Gericht weist Befangenheitsantrag im Christenmordprozess zurück

26.04.08: Im Prozess wegen der Ermordung von drei evangelischen Christen in Malatya (Ost-Türkei) ist der Antrag der Nebenklage, die drei Richter für befangen zu erklären, von einem höheren Gericht abgewiesen worden. Das wurde bei der Wiederaufnahme des Verfahrens am 14. April in Malatya bekannt gegeben.

Necati Aydin (36), Tilmann Geske (46), Ugur Yuksel (32) (v.l.) wurden am 18.04.2007 in den Räumen des christlichen „Zirve“-Verlages von jungen Türken gefoltert und umgebracht.
Necati Aydin (36), Tilmann Geske (46), Ugur Yuksel (32) (v.l.) wurden am 18.04.2007 in den Räumen des christlichen „Zirve“-Verlages von jungen Türken gefoltert und umgebracht mehr Foto: opendoors

Die Nebenkläger, die zwei Witwen der Ermordeten, darunter die Deutsche Susanne Geske, vertreten, hatten beantragt, die Richter wegen Befangenheit auszutauschen. Die Richter hätten entscheidendes Beweismaterial nicht zugelassen und eine nicht unübliche Aufzeichnung der Gerichtsverhandlung verweigert.
Deshalb sei die Unparteilichkeit und Unabhängigkeit des Gerichts bedroht. Der Prozess war zweimal vertagt worden, weil der am 1. März gestellte Antrag aus Versehen nicht an ein höheres Gericht in Diyarbakir weitergeleitet worden sei.

Am 18. April 2007 wurden drei Christen in Malatya brutal gefoltert und ermordet

Das Verbrechen an den drei Christen jährte sich am 18. April zum ersten Mal. Damals hatten fünf junge Muslime den Deutschen Tilmann Geske sowie die Türken Necati Aydin und Ugur Yuksel im Zirve-Verlag in Malatya brutal gefoltert und ermordet. Yuksel war ledig, der 1972 geborene Aydin verheiratet und Vater von zwei Kleinkindern. Der 1961 geborene Geske hinterließ seine Frau Susanne und drei Kinder zwischen acht und 13 Jahren.

Der Staatsanwaltschaft zufolge handelten die Täter aus Hass auf Christen

Der Staatsanwaltschaft zufolge handelten die Täter aus Hass auf Christen. Sie sind wegen Mordes und der Bildung einer bewaffneten Vereinigung angeklagt. Ihnen drohen lebenslängliche Freiheitsstrafen. Wie einer der Nebenkläger, der Anwalt Tahir Elci, der türkischen Nachrichtenagentur Bianet, sagte, sei immer noch unklar, wer die Drahtzieher des Verbrechens seien. Der Prozess wird am 12. Mai fortgesetzt.

Susanne Geske, eine der Witwen: "Ich will keine Rache"

Susanne Geske hat soeben in Zusammenarbeit mit den Journalisten Jonathan Carswell und Joanna Wright im Brunnen Verlag Gießen das Buch: "Susanne Geske: Ich will keine Rache" veröffentlicht. Hier schreibt sie über ihre Motivation, warum das Ehepaar in die Türkei gekommen ist und warum sie in Malatya unter ihren Freunden weiter leben will.

Quelle: erf.de / www.brunnen-verlag.de

mehr bei uns über diesen Fall:
19.04.07 : Überfall auf christlichen Verlag in Malatya / Türkei
26.11.07: Christenmordprozess vertagt

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