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Je gläubiger, desto machohafter und radikaler

Kriminologe legt Ergebnis einer Schülerbefragung vor

07.06.2010: Eine Studie hat eine besorgniserregende Entwicklung unter jungen Muslimen festgestellt: Demnach wächst ihre Gewalttätigkeit mit zunehmender Bindung an den Islam.

In den Jahren 2007 und 2008 hatten Wissenschaftler rund 45.000 Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren befragt . Sie wollten unter anderem herausfinden, welche Rolle die Religion im Leben der jungen Menschen, vor allem von Migranten, spielt. Das Ergebnis ist leider Wasser auf die Mühlen von Islamkritikern. Weil der Kriminologe Christian Pfeiffer Unruhe unter gläubischen Moslems befürchtet, stellt er vorsichtshalber klar: »Ich bringe nur Fakten an den Tag.»

Religiöse Türken haben wenig deutsche Freunde

Beispiel türkische Jugendliche: »Sehr religiöse türkische Migranten haben nur zu 21,7 Prozent deutsche Freunde, besuchen nur zu 11,5 Prozent das Gymnasium und fühlen sich nur zu 14,5 Prozent als Deutsche», schreiben die Autoren der Studie. Und dies, obwohl die befragten jungen Türken ganz überwiegend in Deutschland geboren seien.

Bei nicht-religiösen türkischen Jugendlichen sieht es dagegen ganz anders aus: Zu mehr als 43 Prozent sind sie mit deutschen Jugendlichen befreundet. Sie streben zu rund 22 Prozent das Abitur an. Und mehr als die Hälfte fühle sich als Deutsche.

Pfeiffer vermutet, dass die Imame zu dem Ergebnis beigetragen haben

Von der Deutlichkeit der Ergebnisse ist Pfeiffer selbst überrascht. Er geht davon aus, dass muslimische Geistliche, die Imame, eine Rolle spielen. Er stützt sich auf Befunde des türkischstämmigen Religionswissenschaftlers Rauf Ceylan, der das Selbstverständnis und die Arbeit türkischer Imame untersucht hat. Die meisten der 2.000 Imame in Deutschland sind demnach im Ausland geprägt worden. Die Mehrheit sei konservativ und sehr autoritär geprägt. Pfeiffer glaubt, dass sie entsprechende Werte an Jugendliche vermitteln.

Pfeiffer sieht das Problem nicht im Islam, sondern in der Vermittlung des Islam

Dass er selbst mit den Ergebnissen die Angst vor dem Islam schüren könnte, weist Pfeiffer vehement zurück. Zum Erklärungsansatz seiner Studie sagt er: »Ich sage ausdrücklich, das ist kein Problem des Islam, sondern der Vermittlung des Islam.»

Forderung nach Imamen, die in Deutschland verankert sind

Seiner Meinung nach müssen aus den Erkenntnissen aber Konsequenzen gezogen werden: Er fordert, dass Imame in Deutschland nur arbeiten dürfen, wenn sie die deutsche Sprache beherrschen, Kenntnisse der deutschen Kultur haben und die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung von Mann und Frau akzeptieren. Andernfalls müsse ihnen die Einreise ins Land verweigert werden. Er sieht dabei auch die muslimischen Gemeinden in der Pflicht. »Sie müssen selbst ein Interesse daran haben, Imame zu bekommen, die in Deutschland verankert sind», meint Pfeiffer.

Der türkischstämmigen Religionswissenschaftlers Rauf Ceylan Ceylan arbeitet darauf hin, dass in Deutschland aufgewachsene junge Muslime hier die Möglichkeit haben, islamische Theologie zu studieren. Die Universität Osnabrück baut ein islamisches Institut auf. Vom Wintersemester 2012/13 an sollen hier zum ersten Mal in Deutschland muslimische Theologen ausgebildet werden.

Quelle: Nürnberger Nachrichten / dpa

Autor dieser Seite: Uwe Schütz

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