Pakistan: Radikalislamischer Überfall auf
Helfer
Drei Fluthelfer einer christlichen Hilfsorganisation entführt und ermordet
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Topografische
Karte von Pakistan, Quelle: wikipedia.de
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30.08.2010: Im Swat-Tal im Norden Pakistans fanden Soldaten am vergangenen
Mittwoch, 25. August 2010, die Leichen von drei Mitarbeitern einer christlichen
Hilfsorganisation. Pakistanische Taliban hatten die Helfer am 23. August
entführt und ermordet. Die Helfer waren auf dem Rückweg zu ihrem
Basislager, als eine Gruppe pakistanischer Taliban ihr Fahrzeug angriff.
Sie halfen den Opfern der Flutkatastrophe haben dafür mit ihrem Leben
bezahlt.
Am 23. August waren die Helfer gerade auf dem Rückweg zu ihrem
Basislager, als eine Gruppe pakistanischer Taliban ihr Fahrzeug angriff.
Dabei wurden mindestens fünf Personen verletzt und die drei Ausländer
entführt. Mit eigenen Hilfsdiensten würden die Taliban
und andere verbotene Organisationen bei Flutopfern um Sympathie werben,
so Rehman. Nachdem pakistanische Taliban damit gedroht hatten, ausländische
Hilfskräfte bzw. christliche Organisationen anzugreifen, verstärkten
Hilfsorganisationen ihre Sicherheitsvorkehrungen.
Bei der schlimmsten Flutkatastrophe in der Geschichte Pakistans sind
viele ausländische Helfer im Einsatz, darunter auch in der Provinz
Khyber-Paktunkhwa (Distrikt Swat) im Norden des Landes. Laut dem für
die Swat-Region zuständigen Koordinator Atif-ur-Rehaman waren die
getöteten Ausländer in Mingora und umliegenden Gebieten tätig.
Der Name der Hilfsorganisation, für die sie in Pakistan arbeiteten,
wurde aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben. Damit soll eine
Panik unter den Ausländern vermieden werden.
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Christen, denen geholfen wurde, wurden aufgefordert, zum Islam überzutreten
Wie der Informationsdienst Compass Direct weiter berichtete, werden pakistanische
Christen in den Hochwassergebieten bei der Verteilung von dringender Nothilfe
benachteiligt. Das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors bittet,
für die Angehörigen der ermordeten Helfer und weiterhin für
die Flutopfer zu beten. Um 1.500 christlichen Familien in stark betroffenen
Gebieten beizustehen, hat das überkonfessionelle Hilfswerk ein weltweites
Spendenprojekt initiiert. Wie Mitarbeiter berichteten, sind viele Christen
vor den Wassermassen auch in Moscheen geflüchtet. Dort wurden einige
von ihnen aufgefordert, im Gegenzug für Nothilfe zum Islam überzutreten.
Pakistanische Menschenrechtsorganisation verurteilt die Benachteiligung
von Christen
Die pakistanische Menschenrechtsorganisation "Leben für alle"
verurteilte die Ermordung der drei Helfer. Diese Menschen kamen
in unser Land, um uns in dieser Not zu helfen. Dafür sind wir dankbar,
sagt Rizwan Paul, Präsident von Leben für alle. Weiter berichtete
er, dass Christen in Flutregionen in der Provinz Punjab bei der Verteilung
von Hilfe übergangen werden.
Die Mehrzahl der von dem Hochwasser betroffenen Christen in Punjab halte
sich in Narowal, Shakargarh, Muzzafargarh, Rahim Yar Khan und Layyah auf.
Christen rund um Maralla, Narowal und Shakargarh hätten in den von
der UN verwalteten Zeltlagern große Probleme und seien bei der Verteilung
von Zelten, sauberem Wasser und Lebensmitteln teilweise völlig
ignoriert worden. Auf eine entsprechende Beschwerde der Organisation
Leben für alle bei der UN und der pakistanischen Regierung sei bislang
nicht reagiert worden. "In Muzzaffargarh und Layyah harren Christen
an zerstörten Straßen in provisorischen Zelten aus, weil ihnen
nicht erlaubt wird, in staatliche Flüchtlingslager umzusiedeln",
so Paul. Er nannte es enttäuschend, dass in den meisten
Regionen des Landes Christen benachteiligt würden, während christliche
Organisationen im Norden Pakistans den Flutopfern unabhängig von
Herkunft und Re-ligion helfen. In Thatta, in der von dem Hochwasser schwer
betroffenen Provinz Sindh im Süden des Landes, sei es etwa 300 christlichen
Familien verboten worden, nach Punjab zu fliehen. Für die nächsten
Tage sagen Meteorologen für die Region weitere Regenfälle voraus.
Im März wurden sechs World Vision Mitarbeiter im Norden Pakistans
ermordet
Im März 2010 wurden sechs ihrer Mitarbeiter in Pakistan ermordet,
als bewaffnete Täter in das World Vision-Büro im Mansehra Distrikt
65 Kilometer nördlich von Islamabad mit Bomben oder Granaten eindrangen
mehr
Quelle: open-doors-Newsletter vom 30.08.2010, 15:39
Autor dieser Seite: Uwe Schütz
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