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Uni in Connecticut forscht über Sexismus

Anzügliche Sprüche verletzen auch Frauen, die nicht angesprochen sind Foto: © Gastmann / pixelio

Wissenschaftliche Untersuchung: Sexismus schadet auch den Männern

23.03.2010: Wenn ein Mann eine Frau auf sexistische Weise anspricht, bringt er damit alle Vertreter seines Geschlechts in Verruf. Denn Sexismus kann Denken, Fühlen und Verhalten von Frauen gegenüber Männern im Allgemeinen beeinflussen, haben Forscherinnen der University of Connecticut (http://www.uconn.edu) herausgefunden. In der Springer-Zeitschrift "Sex Roles" berichten sie, dass nicht nur direkt angegriffene, sondern auch zufällig anwesende Frauen mit sehr unterschiedlichen negativen Empfindungen auf sexistisches Verhalten reagieren.

Anzügliche Sprüche verletzen auch Frauen, die nicht angesprochen sind

Frauen beobachten oft sexistische Bemerkungen, die anderen Frauen gelten. Was das in ihnen auslöst, haben die Psychologinnen Stephenie Chaudoir und Diane Quinn nun untersucht. Sie spielten Studentinnen Videos vor, bei denen Männer sexistische, anzügliche Bemerkungen gegenüber Frauen machten oder sie bloß begrüßten. Dann fragten die Forscherinnen ihre Probandinnen, wie sehr sie dabei Angst, Niedergeschlagenheit, Zorn oder Wut empfunden hatten.

Es zeigte sich, dass selbst Beobachterinnen nicht aus individuellem Blickwinkel, sondern aus dem ihres Geschlechts auf Sexismus reagierten und häufig Wut auf Männer allgemein entwickelten. "Es scheint als ob Frauen, die sexistische Übergriffe an anderen beobachtet haben, ihre negativen Gefühle und Gedanken gegenüber Männern generalisieren. Alle Männer werden negativ gesehen, wenn einer ein Sexist ist", berichtet Chaudoir im pressetext-Interview. Die Dauer dieses Effekts wurde allerdings nicht untersucht.

Umgang mit Sexismus hängt von Vorerfahrung ab

Wie man als Frau mit so einer Beobachtung umgeht, ist für die Forscherin von der eigenen Vorerfahrung abhängig. Deren Prägung sei ein ständiger Prozess, der vor allem unbemerkt verlaufe. "Oftmals sind Frauen Sexismus ausgesetzt, obwohl sie diesen nicht bewusst wahrnehmen. Studien deuten darauf, dass Sexismus weit seltener als solcher eingeordnet wird als er aus objektiver Sicht geschieht", so die Psychologin. Wie oft eine Frau beobachtetes männliches Verhalten als Sexismus einordne, hänge von einer Reihe von Faktoren wie etwa Persönlichkeitszüge oder Vorerfahrungen ab.

Männer nehmen Frauen in sexistischen Darstellungen als Objekte war und nicht als Personen

Dass Männer Frauen verbal erniedrigen, dürfte unter anderem auf Umwelterfahrungen zurückzuführen sein. "Schon früher wurde gezeigt, dass sich Männer nach dem Ansehen von Bildern mit sexualisierten Frauendarstellungen weit eher sexistisch verhalten", so Chaudoir. Ähnliche Mechanismen wurde kürzlich auch bei frauenfeindlichen Witzen nachgewiesen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090703003/ ). Zudem weiß man, dass Männer Frauen in sexistischen Darstellungen eher als Objekte denn als Personen wahrnehmen (siehe: http://pressetext.com/news/090218033/ ).

Quelle: pressetext.de vom pte/22.03.2010

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