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Doppelmord am Rande eines Kirchenjubiläums

Pakistan: Junge Muslime erschießen zwei Kirchgänger

24.03.2011: Zwei Christen sind in der pakistanischen Stadt Hyderabad vor einer Kirche von Muslimen erschossen worden. Zwei weitere Gemeindemitglieder wurden schwer verwundet. Die Polizei kümmerte sich erst um die Fall, nachdem Christen die Hauptstraße mehre Stunden blockiert hatten.

Wie Compass Direct berichtet hatten sich eine Gruppe Christen versammelt, um das 30-jährige Bestehen der lokalen Heilsarmee-Kirche zu feiern. Augenzeugen berichten, dass die Kirchgänger von einer Gruppe junger Muslime zunächst belästigt und verspottet worden seien. Als sich einige der Christen beschwerten, kam es zum Streit. Die Muslime verließen daraufhin das gelände, kehrten jedoch kurz darauf mit Handfeuerwaffen zurück und erschossen den 47-jährigen Familienvater Younis Masih und den 22-jährigen und frisch verheirateten Jameel Masih. Zwei weitere Christen wurden verwundet und in ein Hospital nach Karachi gebracht.

Die Polizei kümmerte sich erst nach Straßenblockade um den Fall

Die Mutter von Jameel Masih beklagte gegenüber Compass Direct das Verhalten der Polizei, die den Fall erst behandelt hätte, als die Christen aus Protest die Hauptstraße der Stadt mehrere Stunden lang blockiert hatten.

Pakistian im Weltverfolgungsindex auf Platz 11

Pakistan steht in der Liste der Staaten, in den Christen am meisten verfolgt werden, auf Platz 11 (im Vorjahr Platz 14 des Weltverfolgungsindex). Die Liste wird jährlich von Open Doors erstellt. In der Begründung heißt es:

Ähnlich wie im Irak schützt auch die pakistanische Regierung die christliche Minderheit nicht ausreichend vor Angriffen und Diskriminierung. Pakistan rückte von Platz 14 auf 11 vor. Die Rechte und gesellschaftliche Stellung religiöser Minderheiten werden durch die Verfassung und das Justizwesen nicht ausreichend geschützt. Mindestens 29 Christen wurden im Berichtszeitraum aufgrund ihres Glaubens ermordet. Verurteilt zu langjährigen Gefängnisstrafen wegen angeblicher Beleidigung des Islam (Blasphemie) wurden vier Christen. 58 Entführungsfälle wurden Open Doors berichtet, über 100 Christen wurden bei Gewaltakten verletzt. Bei der verheerenden Flutkatastrophe im Jahr 2010 wurden Christen in entlegenen Gebieten bei der Verteilung von Hilfsgütern durch lokale Behörden und Muslime benachteiligt.

Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützt Open Doors betroffene Christen.

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 24.03.2011 / Compass Direct