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"Da ist ein reines Wunder geschehen"

Granate aus Gaza trifft israelischen Schulbus

08.04.2011: Ein gelber israelischer Schulbus des Regionalrats "Tor des Negev" ist von einer Mörsergranate oder einer Panzerabwehrrakete aus dem Gazastreifen beim Kibbutz Nahal Os getroffen worden. Gemäß ersten Berichten wurden zwei Menschen verwundet.

Ein 13 Jahre altes Kind erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der Busfahrer wurde nur leicht am Fuß verletzt. Es handelte sich um einen Schulbus, der Kinder zu ihren jeweiligen Kibbutzim nach dem Schulbesuch bringt. "Da ist ein reines Wunder geschehen. Wenige Minuten bevor der Bus getroffen wurde, war der Bus noch voll mit Kindern", berichtet ein Reporter vor Ort. Während die Verletzten evakuiert wurden, explodierten weitere Granaten aus dem Gazastreifen in israelischem Territorium nahe dem Bus. Die Rettungsmannschaften mussten in Deckung gehen.

In einer namentlich nicht genannten Ortschaft wurde angeblich auch ein Kindergarten getroffen. Dort habe es Zerstörung, aber keine Opfer gegeben.

Noch ist unklar, mit welcher Waffe der Bus getroffen wurde. "Sollte es sich um moderne Hornet-Panzerabwehrraketen handeln, wäre das eine neue Situation, zumal das Gelände vom Gazastreifen aus einsehbar ist und jedes Fahrzeug auf der israelischen Seite als Zielscheibe dienen könnte", zitierte ein Militärreporter israelische Militärkreise.

Die Hamas stellte den Angriff als Vergeltung für den Tod dreier ihrer Mitglieder dar, die am Wochenende durch die israelische Luftwaffe getötet worden waren. Laut der Armee hatten sie Israelis entführen wollen.

Israel regierte Luftangriffen auf verschiedene Ziele in Gaza

Als Reaktion auf den palästinensischen Angriff auf einen Schulbus hat die israelische Luftwaffe Terrorinfrastruktur im Norden und Schmuggeltunnel im Süden des Gazastreifens beschossen. Dabei kamen fünf Palästinenser ums Leben.

Hamas bietet Feuerpause an

Gestern Abend gab die Hamas bekannt, dass sich alle palästinensischen Gruppen ab 23 Uhr auf eine Feuerpause geeinigt hätten. Doch der stellvertretende israelische Verteidigungsminister Matan Vilnai sagte dem Armeesender, Israel werde weiter handeln, damit ein solcher Beschuss nicht andauere und die Verantwortlichen ihre Taten bedauern würden.

Am heutigen Freitagmorgen flogen die Israelis weitere Angriffe. Damit reagierte sie auf einen erneuten palästinensischen Beschuss. Zwei Hamas-Mitglieder und drei Zivilisten wurden nach palästinenesischen Angaben getötet.

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas forderte die westliche Welt auf, zu intervenieren, "um diese Aggression zu stoppen". Den militanten Palästinenser riet er, Israel keine Ausrede für Angriffe auf Gaza zu liefern.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte bei einem Besuch in der tschechischen Hauptstadt Prag: "Wir hoffen, dass diese Lage kontrolliert wird, aber wir werden nicht davor zurückschrecken, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, offensive und defensive, um unser Land und unsere Bürger zu beschützen."

Nach Ende des Gazakrieges 2008/2009 hatte ein israelischer Militärsprecher angekündgit, auf jeden einzelnen Mörser- oder Raketenbeschuss mit Angriffen im Gazastreifen zu antworteten.

Quellen: israelnetz.com-Newsletter vom 7. April 2011 und 8. April 2011

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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