Nakba-Gedenken
Bei arabischen Protesten zum Jahrestag der Gründung des Staates
Israel ist es zu Ausschreitungen gekommen
16.05.2013: Im Westjordanland
ist es bei Protesten anlässlich des 65. Jahrestages der Ausrufung
des Staates Israel zu Ausschreitungen gekommen. Bei Zusammenstößen
von Arabern mit Israelis sind am gestrigen Mittwoch elf Israelis
verletzt worden.
Im Westjordanland heulten um 12 Uhr zum Gedenken die Sirenen
In den palästinensischen
Städten des Westjordanlandes ertönten um 12 Uhr 65 Sekunden
lang Sirenen eine Sekunde für jedes Jahr, das seit der
Ausrufung des jüdischen Staates vergangen ist. Am Nachmittag
kam es an mehreren Orten zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern
und Israelis. Dies berichtet die Tageszeitung Yediot Aharonot.
Nahe der Ortschaft Hursa
bei Hebron griffen Palästinenser einen Militärjeep mit
einem Molotowcocktail an. Das Fahrzeug geriet in Brand. Vier Soldaten
erlitten leichte Verletzungen, zwei von ihnen wurden im Krankenhaus
behandelt. An mehreren Orten bewarfen Jugendliche Israelis mit Steinen.
Dabei wurden vier Polizisten verwundet. In Jerusalem griff ein Araber
einen Juden an und verletzte ihn, der mutmaßliche Täter
wurde festgenommen.
Die Hauptprozession zur
Nakba wurde in Ramallah abgehalten. Vom Grab des früheren Palästinenserführers
Jasser Arafat marschierten die Teilnehmer zum nach ihm benannten
Platz. Präsident Mahmud Abbas meldete sich in einer Fernsehansprache
zu Wort. Die Palästinenser würden keiner Vereinbarung
zustimmen, die ihr Recht auf einen freien und unabhängigen
Staat in den Gebieten gefährde, die seit 1967 unter israelischer
Kontrolle sind. Sie würden weiter für einen Staat mit
Jerusalem als Hauptstadt und eine gerechte Lösung für
die Flüchtlinge kämpfen.
Der Vertreter der Palästinensischen
Befreiungsorganisation (PLO), Wasil Abu Jussif, äußerte
laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan
an Arafats Grab: Das Recht auf Rückkehr wird im Laufe
der Zeit nicht ungültig oder unwirksam, weil dieses Recht das
Herzstück der palästinensischen Zwangslage ist.
Im Gazastreifen heulten am Morgen die Sirenen
Im Gazastreifen
war am Morgen ebenfalls eine Sirene zu hören. Anschließend
gab es mehrere Kundgebungen. Der Fatah-Führer Fajsal Abu Schahla
sagte: Die Palästinenser haben während der 65 Jahre
der Nakba Hunderte Opfer gebracht, um einen palästinensischen
Staat zu gründen und am Rückkehrrecht festzuhalten.
Am Tag der großen
Katastrophe, der "Nakba", gedenken Palästinenser
der rund 700.000 Araber, die nach der Staatsgründung
Israels am 14. Mai 1948 flohen oder vertrieben wurden. Sie fordern
ein Rückkehrrecht für alle Nachkommen derjenigen, die
infolge des Unabhängigkeitskrieges aus Zwang oder freiwillig
ihre Häuser verlassen haben.
Quelle: israelnetz.com-Newsletter
vom 16.05.2013
Autor dieser Webseite:
Uwe Schütz
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