Berufungsverfahren
Pakistan: Oberstes Gericht stoppt Todesurteil gegen Christin Asia
Bibi
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Der
Hinrichtung der der fünffachen Mutter und Christin Asia
Bibi gestoppt |
22.07.2015: Das Oberste
Gericht in Pakistan hat das Todesurteil gegen die wegen Blasphemie
verurteilte Christin Asia Bibi kassiert. Die Richter stoppten am
Mittwoch die geplante Hinrichtung der fünffachen Mutter, wie
pakistanische Medien berichteten.
In einem weiteren Schritt
ließen die Richter ein Berufungsverfahren gegen das Urteil
zu. Die 49-Jährige ist seit 2009 in Haft. Asia Bibi (Foto:
FreeAsiaBibi) war im November 2010 zum Tod am Galgen verurteilt
worden, weil sie angeblich abfällige Bemerkungen über
den Propheten Mohammed gemacht haben soll. Gotteslästerung
kann in Pakistan mit dem Tode bestraft werden.
Anwalt Saiful Mulook
sprach von zahlreichen rechtlichen Einwänden in dem Verfahren,
die einen Freispruch nach sich ziehen könnten. Die Anzeige
gegen die Christin sei erst fünf Tage nach dem angeblichen
Vorfall erfolgt. Auch seien die Zeugenaussagen nicht über alle
Zweifel erhaben.
Das Todesurteil hatte
international Empörung ausgelöst. Auch der frühere
Papst Benedikt XVI. setzte sich für die Begnadigung der Katholikin
ein. In zweiter Instanz war das Urteil im vergangenen Jahr bestätigt
worden.
Asia Bibi hat stets ihre
Unschuld beteuert: Nach ihrer Darstellung war den Blasphemie-Vorwürfen
ein Streit vorangegangen. Bei der Feldarbeit gemeinsam mit anderen
Frauen sei sie beauftragt worden, Wasser zu holen. Dass Asia selbst
aus dem Gefäß trank, habe die muslimischen Frauen erzürnt,
die nicht aus demselben Krug hätten trinken wollen. Asia und
ihre Familie waren die einzigen Christen im Dorf und sollen immer
wieder aufgefordert worden sein, zum Islam zu konvertieren.
Menschenrechtler fordern
seit langem eine Reform des Blasphemie-Gesetzes in Pakistan, weil
es aus ihrer Sicht für Racheakte und Behördenwillkür
missbraucht wird. Doch alle Versuche, das Gesetz zu ändern,
scheiterten stets am Widerstand religiöser Hardliner. Zwei
Politiker wurden 2011 ermordet, weil sie eine Lockerung forderten.
Beide hatten sich für Asia Bibi eingesetzt. Auch Anwälte,
die wegen Gotteslästerung Beschuldigte verteidigen, sind ihres
Lebens nicht sicher.
Quelle: jesus.de-Newsletter
vom 22.07.2015 / epd
Autor dieser
Webseite: Uwe Schütz
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