Europa schafft sich ab
EU-Parlament hat mehrheitlich für Menschenrecht auf Abtreibung
gestimmt
11.03.2015: Das Europäische
Parlament hat am gestrigen Dienstag den Gleichstellungsbericht,
den sogenannten Tarabella-Bericht, verabschiedet. Die EU-Parlamentarier
fordern darin, Ungerechtigkeiten gegen Frauen auf verschiedensten
Gebieten abzubauen. Neben Arbeitsmarktchancen geht es um das Recht
der Frauen, allein über ihren Körper zu verfügen
und dass sexuelle und reproduktive Gesundheit grundlegende Menschenrechte
seien. 441 Abgeordnete stimmten dafür, 205 votierten dagegen
und 52 enthielten sich der Stimme. Ein schwerer Schlag gegen das
Lebensrecht ungeborener Kinder, äußern Lebensrechtsgruppen.
EU: Gleichstellung von Männern und Frauen verwirklichen
"Die Politik muss
sich ändern, um die Gleichstellung von Männern und Frauen
zu verwirklichen", heißt es in der Pressemitteilung des
EU-Parlaments. "Das fordern die Abgeordneten in einer Entschließung,
die am Dienstag mit 441 Stimmen bei 205 Gegenstimmen und 52 Enthaltungen
angenommen wurde. Trotz einiger Fortschritte müsse noch viel
getan werden, um das geschlechtsspezifische Lohngefälle, die
"gläserne Decke" in der Karrierelaufbahn und die
fehlende wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu bekämpfen.
Ebenfalls müssen die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben
verbessert, einschließlich Elternurlaub, sowie das Recht der
Frau auf Abtreibung und Empfängnisverhütung anerkannt
werden, so der Text der Resolution."
In der Pressemitteilung
wird Berichterstatter Marc Tarabella (S&D, BE) mit den folgenden
Worten zitiert:
"Wir kommen
hier zu keinem positiven Ergebnis. Die Veränderungen sind
zu langsam und darunter leiden die Rechte der Frau. Aber die Mehrheit,
die hinter dieser Entschließung steht, beweist, dass das
Europäische Parlament die Lohngleichstellung unterstützt,
die Gewalt gegen Frauen bekämpft, und sich für Mutterschaftsurlaub
sowie das Recht auf Abtreibung einsetzt". Marc Tarabella
(S&D, BE)
Jedes Jahr bereitet der
Ausschuss für die Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter
einen Bericht vor, der den Fortschritt bei der Gleichberechtigung
zwischen Frauen und Männern bewertet. Das Plenum diskutiert
diesen Bericht am Montag (9.3.) und stimmt darüber am Dienstag
(10.3.) ab.
Der akutelle Bericht
ist nach dem belgischen Sozialisten Marc Tarabella benannt und bewertet
die Lage im Jahr 2013.
Lebensrechtler sprechen von einem traurigen Signal
Christliche und konservative
Gruppen hatten im Vorfeld zu Protesten gegen den Bericht aufgerufen,
beispielsweise die Initiative Familienschutz. Deren Sprecherin Hedwig
von Beverfoerde nannte die Entscheidung des EU-Parlaments ein trauriges
Signal. Auf ihrer Facebook-Seite erklärte sie, ein kompromissloses
Ja zum Leben und zur Familie müsse Maßgabe für die
Wahlerfolge bei jedem einzelnen Kandidaten aus dem bürgerlichen
Lager sein. Gleichwohl sei es durch Änderungsanträge gelungenen,
das Subsidiaritätsprinzip im Bezug auf Abtreibungen zu stärken,
wodurch deren Regelung weiterhin Sache der Mitgliedsstaaten sei.
Eingebracht wurden die Anträge von der Europäischen Volkspartei
(EVP) und der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR).
BVL-Vorsitzender Martin Lohmann: Europa zerstört Menschenrechte
Besonders scharf reagierte
der Bundesverband Lebensrecht e.V. (BVL) auf die Abstimmung des
EU-Parlaments. Die
Annahme des menschenverachtenden Tarabella-Berichts durch das Europäische
Parlament ist eine gefährliche Bankrotterklärung zulasten
des Lebens, sagt der BVL-Vorsitzende Martin Lohmann, nachdem
das EU-Parlament den Bericht des belgischen Sozialisten Marc Tarabella
angenommen hat. Somit haben die Volksvertreter der Europäer
die Tötung noch nicht geborener Kinder
perfiderweise zum Menschenrecht erklärt. Damit
habe sich das Europäische Parlament zur Abrissbirne für
Humanität und Rechtsordnung degradiert, formuliert es
Lohmann. Wer die Tötung von Menschen zum Menschenrecht
erhebt, zerstört alle anderen Menschenrechte und macht diese
zur Makulatur".
'Es ist perfide, ein "Menschenrecht" auf Abtreibung
auszugeben'
In der Debatte über
den Tarabella-Bericht im Europäische Parlament am Montag, 09.03.2015,
hatte sich unter anderen der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke zu Wort
gemeldet. Es sei perfide, ein Recht auf Abtreibung für alle
Frauen als ein Menschenrecht auszugeben, wie es der Tarabella-Bericht
tut. Das fundamentale Recht sei das Recht auf Leben und körperliche
Unversehrtheit und dieses Recht komme auch Ungeborenen zu.
Auf Facebook postete
er: "Es ist
unbestritten, dass es auch Konfliktlagen gibt, in denen Frauen sich
nach ihrem Gewissen für oder gegen eine Abtreibung entscheiden
müssen. Aber ein pauschales Recht auf Abtreibung widerspricht
den Menschenrechten. Deswegen habe ich heute gegen den Tarabella-Bericht
gestimmt."
Quellen: www.europarl.europa.eu,
promedienmagazin.de, BVL-Pressemitteilung, facebook.com
Autor dieser
Webseite: Uwe Schütz
|