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Guter Rat

Kinderzimmer - Ein Horror?

Wie Sie das Chaos bändigen

Ein häufiger Seufzer am Simplify-Lesertelefon: „Das Zimmer meiner Tochter ist ein Desaster. Haben Sie Tipps dagegen?“ Maria Garcia aus dem US-Bundesstaat Wisconsin ist Chefin der Website getorganizednow.com und hat zusammen mit vielen Betroffenen folgende Tipps erarbeitet (für Kinder jeden Alters):

Die entscheidende Frage …

... lautet: Fühlt sich Ihr Kind in seinem Chaos wohl? Solange die Antwort ein herzhaftes Ja ist, haben Ihre Worte und Taten keine Chance. Vielleicht hat Ihr Kind aber einen Traum von einer schöneren Wohnumgebung. Finden Sie den heraus. Lassen Sie sich erzählen, wie Ihr Kind die Zimmer seiner Freunde findet. Besuchen Sie mit ihm Museen, Schlösser, Möbelhäuser. Irgendwann erwacht in jedem jungen Menschen der Wunsch, seine 4 Wände zu gestalten. Erst dann kann es losgehen.

Wo beginnen?

Die Grundregel ist fürs Kinderzimmer dieselbe wie für alle anderen Räume: der Fußboden zuerst! Ordnung kann erst entstehen, wenn der Bewohner jeden Punkt seines Raumes erreichen kann. Beim Leermachen der Geh- und Stehfläche stellt sich bald heraus, welche Gegenstände überhaupt kein Zuhause haben und deswegen auf Höhe null zwischengeparkt wurden. Das führt zur nächsten Frage:

Muss das hier sein?

Ein Fehler, den Erwachsene und Kinder gleichermaßen begehen: Gegenstände, die selten oder nie benötigt werden, belegen wertvollen Raum in bester Lage. Bücher, die niemand mehr liest, verstopfen die Regale; Artikel für die Wintersaison sind auch im Hochsommer in Griffnähe; Spielzeug aus vergangenen Epochen wird voller Nostalgie am alten Platz aufbewahrt. Sortieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind aus, was inzwischen woanders gelagert oder ganz weggegeben werden kann. Als Nebeneffekt führen Sie mit Ihrem Kind ein Gespräch über das Älterwerden, über seine Träume, Pläne und Befürchtungen.

Professionalisieren Sie den Schreibtisch

Auch ein Vorschulkind freut sich über einen Bürocontainer neben seinem (Schreib-)Tisch mit Schubladen voller Stifte und Hängemappen für leeres Papier und als Aufbewahrung für selbst hergestellte Kunstwerke. Später beherbergen die Mappen die Unterlagen für die einzelnen Schulfächer. Weihen Sie Ihren Nachwuchs so früh wie möglich in das einfache Ordnungsprinzip ein: Jedes Ding hat seinen Platz, jedes Ding hat einen Platz.

Beschriften Sie den Kleiderschrank

Dieses Prinzip gilt ebenso für den Kleiderschrank. Besorgen Sie Kisten für Strümpfe, Unterhosen, Unterhemden, Gürtel usw. und beschriften Sie sie (für ganz kleine Kinder mit gezeichneten Symbolen). Geringer Aufwand, große Wirkung! Wenn Mama die Kisten nach ihrem eigenen Spezialsystem bestückt, „vergisst“ das Kind schnell, wo was hingehört.

Sorgen Sie für genügend Kleiderbügel

Ein kompletter Satz neuer, einheitlicher Bügel ist eine erschwingliche Investition mit hohem Motivationseffekt. Hemden, Jacken oder Kleider kann ein Kind bald selbst aufhängen, etwas zusammenlegen ist viel schwieriger.

Alte Kleider, neues Leben

Sortieren Sie gemeinsam aus, was nicht mehr getragen werden kann und was nicht getragen wird. Ein Schrank voller ungeliebter Klamotten, die das Kind eigentlich tragen sollte, aber nie tragen will, blockiert – aus stillem Protest sorgt Ihr Kind dann für chaotische Zustände in seinem Spind! Auch hierbei werden Sie mit Ihrem Kind aufschlussreiche Gespräche über sein Selbstbild führen. Vorausgesetzt, Sie lassen es nicht zum Streit kommen, weil es den teuren Trachtenjanker partout nie anziehen möchte oder das süße Kleidchen inzwischen megaabtörnend findet.

Schmutzwäsche raus!

Ein Durcheinander von getragener und ungetragener Kleidung ist häufig die Urquelle grässlicher Unordnung. Sorgen Sie für einen klar definierten Platz, an den Ihr Kind die Sachen bringt, die gewaschen werden müssen. Ideal ist ein Ort außerhalb seines Zimmers, also ein Korb im Bad oder gleich bei der Waschmaschine.

Besser als offene Regale ...

... sind geschlossene Schränke. Regale verführen dazu, Sachen schnell mal reinzupfeffern, und wirken nur dann schön, wenn der Inhalt penibel aufgeräumt ist. Unbedingt nötig, in Regalen wie in Schränken, sind jedoch weitere Container (offene Kisten, transparente Boxen, Stehsammler). Suchen Sie solche Aufbewahrungshelfer zusammen mit Ihrem Kind aus, dann ist es motiviert, sie auch zu benutzen. Besuchen Sie mit ihm die gut aufgeräumte Werkstatt eines Handwerkers oder die entsprechende Abteilung im Baumarkt. Lernen Sie gemeinsam von den Profis, dann wird aus dem öden Zwang „Räum doch mal auf!“ ein fröhlicher Ideenwettbewerb, der manchmal sogar für die Erwachsenen anregend wirken kann.

von: Marion und Werner Tiki Küstenmacher

 

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