zur AREF-Startseite

AREF-Medien-News

Wer wählt wen?

Welche Rolle spielt der Glaube bei der Wahl um den Platz im Oval Office?

Gläubige Amerikaner favorisieren den Republikaner George W. Bush als zukünftigen Präsidenten, während sein demokratischer Herausforderer John Kerry eher Unterstützung bei nicht-religiösen Menschen findet. Dies ergab eine Umfrage des "Time"-Magazins, die im Juli 2004 veröffentlicht wurde.

Demzufolge befürworten 79 % der Bush-Anhänger, dass in einer religiös geprägten Nation wie den USA religiöse Werte eine Richtlinie für ihre Politiker sein sollten. Bei den Kerry-Anhängern vertreten nur halb so viele (40 %) diese Meinung. Die beiden Kandidaten, die am 2. November für das Amt des 44. Präsidenten der USA zur Wahl stehen, liegen in den Umfragen nach wie vor fast gleich auf.

Dass ein Präsident seinen persönlichen Glauben in seine politischen Entscheidungen einfließen lassen sollte, befürworten 67 % der Bush-Anhänger. Genauso viele sehen im derzeitigen Präsidenten Bush einen Mann mit starkem Glauben. Kerrys Anhänger sehen das indes anders: nur 34 % schätzen Bush so ein. Kerry hingegen gilt noch weniger als gläubiger Mensch: nur zehn % seiner Wähler sehen den Senator aus Massachusetts so. Bei den Bush-Anhängern sind es nur fünf %.

John F. Kerry ist praktizierender Katholik und gilt zugleich als sehr liberaler Politiker. Er stimmte im Senat gegen das Gesetz zum Schutz der Ehe, befürwortet das Recht auf Abtreibung und lehnt die Todesstrafe - außer bei terroristischen Akten - ab. Nach John F. Kennedy ist Kerry der zweite Katholik, der für das höchste Amt der USA nominiert wurde.

George W. Bush spricht von einer "einschneidenden Wende" im Jahr 1986

Amtsinhaber George W. Bush bezeichnet sich selbst als "wiedergeborenen Christen" und spricht von einer "einschneidenden Wende" im Jahr 1986, nachdem er mit dem Prediger Billy Graham gesprochen hatte. Im Alter von 40 Jahren wechselte Bush von den Anglikanern zur methodistischen Kirche. In einem Fernsehduell antwortete er auf die Frage, wer den größten Einfluss auf sein Leben gehabt habe, mit "Christus, denn er hat mein Herz verändert".

Das "Time"-Magazin beschäftigt sich in seiner jüngsten Ausgabe unter dem Titel "Glaube, Gott und das Oval Office" mit den religiösen Hintergründen der Präsidentschaftskandidaten. Dazu führte es eine Telefonumfrage unter 1.280 erwachsenen Amerikaner durch.

Von den Befragten gaben 59 % der Bush-Befürworter an, mindestens einmal in der Woche in den Gottesdienst zu gehen. Bei den Kerry-Anhängern waren es nur 35 %.

Dass sein Glaube George W. Bush engstirnig mache, fand die Mehrheit der Kerry-Anhänger (65 %), hingegen nur 5 % der Bush-Wähler. Letztere waren vielmehr davon überzeugt, sein Glaube mache ihn zu einer starken Führungspersönlichkeit (85 %). Dies fanden wiederum nur 15 % der Kerry-Wähler.

Quelle: kep.de, 2004

mehr bei uns:
Christlicher Fundamentalismus in den USA
ARTE-Themenabend : "Kreuzzug gegen das Böse"