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Lieber Herr Professor Einstein

Offener Brief von ERF-Chef Jürgen Werth an Albert Einstein

ERF-Chef Jürgen Werth hat folgendes Einstein-Zitat gefunden und einen denkwürdigen offenen Brief an Albert Einstein geschrieben, der in der "Antenne" veröffentlicht ist.

Lieber Herr Professor Einstein,

da hab ich doch neulich einen denkwürdigen Gedanken von Ihnen gelesen:

"Obwohl ich so etwas wie ein jüdischer Heiliger bin,
habe ich seit so langer Zeit keine Synagoge mehr besucht,
dass ich fürchten muss, Gott würde mich nicht mehr erkennen.
Wenn er es aber täte, wäre es wohl schlimmer."
Albert Einstein

Ich sehe sie schmunzeln, während Sie das sagen. Und ich schmunzle auch. Und vielleicht schmunzelt sogar Gott. Denn natürlich würde er Sie erkennen. Nicht nur wegen Ihres wirren Haupthaars und der vielen Einstein-Fotos, die in diesem Jahr gedruckt und gesendet werden.

Schließlich wohnt Gott ja nicht nur in Synagogen und Kirchen, um dort sehnsüchtig auf den Besuch seiner Kinder zu warten. Er wohnt überall, ist mitten im Leben. Was ja schon Ihr großer König Salomo erkannt hat. "Der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie sollte es dann dies Haus tun, das ich dir gebaut habe!" Sie erinnern sich? Salomo betet das bei der Einweihung des ersten Tempels.

Doch, doch, ich bin ganz sicher. Er würde Sie erkennen. Weil er Sie kennt. Weil er in Ihrem Labor neben Ihnen gesessen hat. Und weil er Ihnen die Formel der Relativitätstheorie vielleicht sogar höchstpersönlich ins Ohr geflüstert hat.

Er kennt Sie. Ob das aber schlimm ist?

Er ist ja nicht nur der Weltrichter. Er ist der Gott der Gnade. Der Vater der Barmherzigkeit. Wäre er’s nicht, gäbe es unsere Welt nicht mehr, hörten unsere Herzen schlagartig auf zu schlagen.

Doch, er kennt uns. Sie. Und mich auch. Und er schaut uns liebevoll in die Augen. So wie sein Messias Jesus Menschen in die Augen geschaut hat. Gottes absolute Liebe und Vergebung. Man muss nur zurückschauen. Diese Liebe in Herz und Hirn strahlen lassen. Dann schmelzen alle Versäumnisse wie Schnee in der Frühlingssonne.

Wollte ich Ihnen nur einfach mal sagen. Ich weiß natürlich nicht, ob Sie diesen Brief jemals lesen. Aber das ist auch gar nicht so wichtig. Denn ich weiß, dass Sie inzwischen selbst längst mehr wissen als damals, als Sie diesen Gedanken aufgeschrieben haben. Viel mehr.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr

Jürgen Werth

Erschienen in:
"ANTENNE" 06/2005
und unter www.jesus-online.de

Mit freundlicher Genehmigung

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