Fernsehpfarrer
macht die Fliege
ARD setzt "Fliege
- Die Talkshow" ab
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Sendezeit
von "Fliege - Die Talkshow": Mo - Do, 15 Uhr, ARD
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13.07.2005: Die ARD hat
entschieden, den Vertrag des evangelischen Pfarrers Jürgen
Fliege nach 12 Jahren zum Jahresende auslaufen zu lassen. Flieges
Talkshow wird nicht wegen inhaltlicher Differenzen, sondern wegen
den schwächeren Einschaltquoten abgesetzt.
Zuletzt verfolgten nur
noch 800.000 Zuschauer die Sendung. Vor Jahren hatten sich noch
2.000.000 Zuschauer für das Sendeformat interessiert. Die Vorverlegung
von 16 Uhr auf 15 Uhr hatte den Talkmaster zusätzlich unter
Quotendruck gesetzt. Allein in den vergangenen beiden Jahren sank
die Zuschauerquote von 11,8 auf 8,1%.
Fliege selbst zu dem Aus seiner Sendung
"Ich bedaure sehr,
dass die Talkshow "Fliege" nach bald zwölf Jahren
eingestellt wird. Wir haben in dieser Zeit unzähligen Menschen
mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Das hat nun ein Ende",
heißt es in einer Stellungnahme von Pfarrer Jürgen Fliege
und bedankt sich ausdrücklich bei der ARD, bei den Zuschauern
und bei den Mitarbeitern der Sendung, mit dem sie Tausende von menschlichen
Schicksalen begleitet haben. Nachdem die Zuschauer der Sendung weniger
wurden und der Programmdirektor entschieden hat, sei er neugierig
darauf, was der Himmel mit ihm vor hat. Quelle: www.juergen-fliege.de,
11.07.2005
Fliege ist in christlichen Kreisen umstritten
Jürgen Fliege ist
in christlichen Kreisen nicht unumstritten. Immer wieder hat er
sich mit zweifelhaften Aussagen ins theologische Abseits manövriert,
und es hagelte Kritik am streitbaren Repräsentanten der evangelischen
Kirche.
So kritisierte der Geschäftsführer
des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake, den Fernsehpfarrer
Jürgen Fliege in "Bild"-Zeitung (11.03.2005): "Die
Kirche braucht Mutmacher und keine theologischen Chaoten
Jürgen Fliege beleidigt mit seinen Äußerungen Millionen
Christen". Baake forderte sogar, "Fliege sollte Ordination
zurückgeben".
Hintergrund: In seinem
neuen Buch "Die Ordnung des Lebens" schreibt Pfarrer Fliege
unter anderem: "Es gibt keinen wahren einzigen Gott und
keinen einzig wahren Glauben!" Zudem sei die Zeit gekommen,
von der Predigt vom Sühneopfer Christi Abschied zu nehmen.
Der Apostel Paulus irre gewaltig, wenn er davon ausgehe, dass man
Jesus von Nazareth als den Sohn Gottes erkannt haben müsse,
um ewiges Leben zu haben. Fliege, der auf dem Deutschen Evangelischen
Kirchentag im Mai 2005 in Hannover ein Hauptreferat auftrat, schreibt
in seinem Buch weiter: "Es gibt eben keinen Gott, den es gibt,
sondern nur meinen und deinen und unseren und den der anderen."
Kritik erhält Fliege
auch von dem Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke. "Er
sollte besser aufpassen, dass er den Gläubigen nicht vor den
Kopf stößt."
Jürgen Fliege hingegen
kann diese Kritik an seinen Aussagen nicht nachvollziehen. Gegenüber
der "Bild"-Zeitung sagte der Fernseh-Pfarrer: "Ich
habe mich nicht im Gegensatz zu meiner Evangelischen Kirche geäußert.
Schon in der Bibel wurde über den Glauben gestritten."
Fliege versucht sich
als TV-Prediger in USA
Mo - Do, 15 Uhr in der ARD
Über die Jahre sprach
Fliege mit mehr als 10.000 Gästen und brachte es in 1.800 Sendungen
auf annährend 100.000 Sendeminuten. Bis zum Jahresende ist
"Fliege Die Talkshow weiterhin montags bis donnerstags
um 15.00 Uhr im Ersten zu sehen.
Autor dieser Webseite:
Uwe Schütz, 13.07.2005
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