Album
des Monats August 2018
Des Gwärch & Des Meer von Wolfgang Buck
ist AREF-Album des Monats
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Trio BUCK
3, Wolfgang Buck (Mitte) mit mit Keyboarder Rupert Schellenberger
und dem Multiinstrumentalisten Felix Lauschus
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Verstehen
die dich da droben überhaupt?, wird Wolfgang Buck gefragt,
wenn er mit seiner Tour außerhalb von Franken unterwegs ist.
Ganz klare Antwort: ja! Der gebürtige Puschendorfer scheint
auf Missionstour zu sein, um Fränkisch zur Weltsprache zu machen:
Sein Song Flüchdlingskinder hat es gerade auf Platz
3 der deutschen Liederbestenliste geschafft, und sein Album Des
Gwärch & Des Meer ist nominiert für den Preis
der Deutschen Schallplattenkritik.
Seit 1983 schreibt
Wolfgang Buck fränkische Songs und schaut dabei dem Volk aufs
Maul. Mit der Wolfgang Buck Band lässt der fränkische
Barde ab 1992 seine Gitarre unterstützen von Keyboard, Percussion
und Bläsern und spielt auch viele seiner Alben mit der Band
ein. Ende 2017 gründet er sein neues Trio BUCK 3
mit Keyboarder Rupert Schellenberger und dem Multiinstrumentalisten
Felix Lauschus.
Es ist
in dieser Dreierbesetzung sehr viel Platz in der Musik, viel Platz
für den Text und sehr viel Platz für jeden Einzelnen von
uns., erklärt Wolfgang Buck und sagt zum Albumtitel:
Des Gwärch ist dieses sinnlose Herumgelaufe und
dieser Stress, den wir uns machen, diese Hektik, die einfach Schwachsinn
ist. Und Des Meer ist so dieses Gegenbild zum Gwärch,
dass man seine Ruhe hat, seinen Frieden hat und dass wir diese Orte
auch suchen. Und alle meine Songs gehören zu einem dieser zwei
Dinge: entweder Des Gwärch oder Des Meer.
Die Digitalisierung ist zum Beispiel Gwärch - mit viel Humor:
Alles hinderlässd Schburn übertreibt nicht einmal,
wenn EC-Klingelbeutel bis zum selbst nachbestellenden Kühlschrank
darin vorkommen, der auch noch beim Doktor die ungesunden Einkäufe
petzt. Der Himmel ist nicht nur da oben, der Himmel ist bei
uns, sagt der singende Pfarrer und entleiht in Mier werfm
diech in Himml nauf ein Bild aus dem Fußball, als beim
Aufstiegsspiel der Glubbtrainer hochgeworfen und geehrt wird. Diese
Ehre gönnt Wolfgang Buck den Zweiflern, den Ruhigen, den Denkern,
nicht den Großsprechern, die sonst immer gleich vorne dran
sind. - Wie viele von uns sind damals als Flüchdlingskinder
nach Deutschland gekommen, erinnert er uns und sagt: Mir hat
noch kein Geflüchteter irgendwas weggenommen.
Die Lieder sind
alle für die Akustikgitarre geschrieben und funktionieren so
perfekt auch in seinem Soloprogramm: Das ist sozusagen die
Originalfassung, die man dann hört. Und solo komme ich noch
näher an die Menschen ran. - Das genieße ich nach wie
vor, aber es ist schön, jetzt diese beiden Varianten zu haben.
Heiko Müller, AREF, 31.07.2018
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