AREF-Medien-News |
Er sollte sterben - doch Tim lebtDer WDR zeigt die Folgen einer Abtreibung
Tim (re. i. Bild) hatte eigentlich keine Chance. Als seine Mutter im sechsten Monat mit ihm schwanger ist, diagnostizieren die Ärzte das Down-Syndrom. Die Mutter will das behinderte Kind auf keinen Fall zur Welt bringen. Als sie mit Selbstmord droht, bekommt ein junger Assistenzarzt den dienstlichen Auftrag: Schwangerschaftsabbruch durch Einleitung einer Frühgeburt. Normalerweise ist dies das Todesurteil. Doch der kleine Tim kommt lebend zur Welt. In der Erwartung, dass er bald stirbt, wird er neun Stunden ohne intensive ärztliche Behandlung liegengelassen. Durch die Umstände seiner Geburt sind zusätzlich zum Down-Syndrom sein Gehirn, seine Lunge und seine Augen geschädigt. Monatelang steht sein Leben auf der Kippe. Tims leibliche Eltern bleiben bei ihrer Entscheidung: Sie wollen nichts mit ihm zu tun haben. Ein halbes Jahr nach der Geburt findet sich eine Pflegefamilie, die Tim aufnimmt. Dort lebt er bis heute, inzwischen sieben Jahre alt. "Der Junge könnte es viel besser haben," sagt der Pflegevater, "wenn die Spätabtreibung nicht gewesen wäre." Auch für den Arzt, der damals die Abtreibung vornahm, ist der Fall Tim noch nicht erledigt. Kürzlich wurde der Mediziner zu einer Geldstrafe verurteilt. Nicht wegen der Spätabtreibung, die war legal, sondern wegen unterlassener Hilfeleistung danach. Der Arzt beschreibt offen sein Dilemma: "Erst sollte ich das Kind umbringen, um die Mutter zu retten. Dann sollte ich alles tun, um Tim am Leben zu halten. Dabei hatte ich ihn durch die Abtreibung doch schwer geschädigt." Das Beispiel Tim stellt Spätabtreibungen in Frage. Längst gelten Ungeborene im sechsten Monat als lebensfähig. Oft wird alle medizinische Kunst aufgewendet, um "Frühchen" zu retten. Kann es da legal sein, ein behindertes, ungeborenes Kind im selben Alter sterben zu lassen? "Er
sollte sterben - doch Tim lebt - Ein
Film von Gisela und Udo Kilimann Sendung: 15.6.2005, 22.30 - 23.15 Uhr, WDR Fernsehen mehr
bei uns: |