Ötzi-Finder
live im AREF-Studio
Wie der "Ötzi"-Fund
das Leben des Nürnbergers Helmut Simon veränderte
Am
14.12.03 hatten wir in unserer Sendung LICHTBLICKE den Nürnberger
Helmut Simon, den sogenannten Ötzi-Finder als Studiogast. In
unserer Sendung am 1. Advent sollte es aber nicht nur um den Ötzi-Fund
gehen, sondern vor allen darum, wie er dazu kam, sich im November
taufen zu lassen. So erzählte er uns ein Stück seiner
Lebensgeschichte.
Herr Simon ist in einem
streng atheistischen Elternhaus aufgewachsen. Da Familie Simon in
einer evangelischen Gemeinde wohnte, wurde er als Kind zum Schein
in den Religionsunterricht und in die Kirche geschickt. Dort fand
er Gefallen an den biblischen Geschichten. Wenn er allerdings zu
Hause mit Begeisterung davon erzählte, wurde ihm eingebleut,
dass es gar keinen Gott gibt und das alles nur erfunden sei. Das
hat seine junge Seele natürlich sehr angegriffen, wie er sagt.
Als die Familie wieder
nach Nürnberg kam, musste Herr Simon "die atheistische
Laier" weiter mitspielen und besuchte dort als Jugendlicher
den frei geöffneten Religionsunterricht, wo er das Gegenteil
von dem lernte, was er in seiner Kindheit in der Kirche gehört
hatte. Daraus folgte das Gefühl des Hin- und Hergerissenseins,
was noch lange Zeit anhielt...
Während dieser "spirituellen
Obdachlosigkeit" - wie Herr Simon es ausdrückte - suchte
er zwar immer wieder noch Antworten auf seine Fragen, fand jedoch
keine. Herr Simon ging nicht mehr in die Kirche, nicht einmal bei
seiner Hochzeit mit seiner Frau, die zwar katholisch ist, aber nicht
sehr eng kirchenverbunden war. Auch die Frage, wie ihre Kinder religiös
erzogen werden sollten, überließ er ihr.
Dann trat ein Ereignis
ein, dass das Leben von Herrn Simon auf den Kopf stellte: Bei einer
Wanderung in den Bergen fand er zusammen mit seiner Frau eine Leiche
- eine wie sich später herausstellte sehr alte Leiche - nämlich
den uns aus den Medien bekannten "Ötzi".
Bei
den Vorträgen, die Herr Simon über seinen Fund hielt,
kam er zu der Überzeugung, dass all die kleinen, unvorhergesehenen
Begegnungen und Begebenheiten, die ihn zum "Ötzi"
geführt hatten, "nicht nur Zufälle" waren, sondern
Gottes Führung.
Herr Simon interessierte
sich nun intensiv für den christlichen Glauben und besuchte
einen Glaubensgrundkurs beim CVJM. Nach seiner Aussage ging es "von
da an "steil bergauf" mit ihm. Herr Simon lernte einige
Christen kennen und seine Begeisterung für den Glauben wuchs
immer mehr. Um in der Kirche Mitglied zu werden, fehlte ihm die
Taufe.
In der Nürnberger
Jakobskirche, die seine "geistliche Heimat" wurde, lernte
bei einem Gesprächsabend mit Pfarrer Weidinger unseren AREF-Mitarbeiter
Dr. Hans Frisch kennen, der auch das Studiogespräch mit ihm
führte. Der erzählt ihm "von der baptistischen Ganzkörpertaufe",
wie Helmut Simon es nennt. Das Untertauchen des ganzen Körpers
gefiehl Herrn Simon so gut, dass er sich - wie er sagte - "nicht
nur mit ein paar Tropfen Wasser" zufrieden geben wollte.
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Taufe
von Ötzi-Finder Helmut Simon nach biblischen Vorbild durch
Untertauchen im Taufbecken der Baptistengemeinde am Südring.
Im Vordergrund Pfarrer Weidinger, St. Jakob, Nürnberg.
Foto: Stefan Buortesch. Zum Vergrößern auf Foto klicken |
So kam es also, dass
sich der 66-jährige "Ötzi-Finder" Helmut Simon
am 30. November 2003 zusammen im Rahmen eines Gottesdienstes, den
ev. Pfarrer Weidinger mitgestaltete, mit sechs anderen Täuflingen
in Baptistengemeinde am Südring in Nürnberg taufen ließ
und Mitglieder der Ev. Kirche in St. Jakob wurde.
Autorin: Elke Heidrich,
Dezember 2003
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