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100. ThomasMesse am 1. Advent
Am 27.11. findet in Nürnberg-St.Jakob die 100. ThomasMesse statt
Alle zwei Monate, am letzten Sonntag des Monats, um 18 Uhr, in der Innenstadtkirche St. Jakob, strömen 100-250 Menschen regelmäßig aus dem Großraum der Frankenmetropole in die Kirche. Seit 10 Jahren feiert Nürnberg die ökumenische ThomasMesse. Am 27.11.2005 findet nun die 100. Thomasmesse in Nürnberg statt. Ihr Motto: Geben und Nehmen.
Mit allen Sinnen nach dem zu suchen, was ihrer Seele gut tut
Viele Menschen, die ihre Suche nach Gott und die damit verbundenen Fragen noch nicht abgehakt haben, kommen zusammen, um mit allen Sinnen nach dem zu suchen, was ihrer Seele gut tut. Dies tun sie nicht nur in Nürnberg. Alleine in Deutschland feiern an inzwischen etwa 40 Orten zwischen Kiel und München, Köln und Chemnitz Menschen aller Konfessionen ThomasMessen - Tendenz steigend. Nicht zuletzt ist die ThomasMesse fester Bestandteil bei Kirchentagen.
Was ist das Besondere an der Thomas-Messe ?
Warum löst dieser Gottesdienst solch besonderes Interesse aus? Das Geheimnis der Thomas-Messe liegt in der Wiederbelebung alter ökumenischer liturgischer Traditionen: Einzug und Auszug des Teams, verschiedene Altäre, Segnung und Salbung, Kerzen zum Anzünden, Tücher zur Ausgestaltung, Ikonen, ein Mandala. Dies bereichert die Seelen der Menschen.
Die prägenden Merkmale der ThomasMesse liegen denn so auch in sinnlich erfahrbaren Elementen:
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Melodisches Liedgut mit vielen Anleihen aus Taizé.
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Die Offenen Zeit ist ein Herzstück der ThomasMesse. Es ist eine 20-minütige Phase der Liturgie in der man/frau tun kann, was ihm/ihr gerade wichtig ist . In dieser Phase gibt es unterschiedliche Angebote: Segnung, Salbung, Meditation, Gespräch mit Liturgen. Die offene Zeit steht für Bewegung und Beteiligung am Gottesdienst.
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Der Kirchenraum ist kreativ-sinnlich gestaltet (Altäre, Mandala, Meditationsraum, Klagemauer, Orte für Segnung und Salbung);
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Die ThomasMesse wird in einer zeitgemäßen Sprache gehalten.
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Es gibt eine kurze Phase der Predigt und der Verkündigung
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Das Abendmahl wird regelmäßig gefeiert.
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Das Sünden- und Glaubensbekenntnis als vorgegebener, mitzusprechender Text fehlt.
- In der gleichberechtigten Zusammenarbeit von Geistlichen und Laien auf Augenhöhe. Der Gottesdienst ist keine Ein-Mann-Show, sondern lebt aus vielfältiger Begabung und in echter Beteiligung.
Wer ist Thomas ? Wer kommt ?
Thomas steht für jene, die einen anderen Zugang zu Gott brauchen, die eigene Fragen und Wunden mitbringen, dazu ihre Sehnsucht nach Gottes Berührung. Das Hauptaugenmerk der ThomasMesse gilt Menschen, die
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in der klassischen Gottesdienstkultur nicht mehr beheimatet sind;
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in Distanz zur Kirche als Institution getreten, aber religiös ansprechbar geblieben sind;
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spirituelle Erfahrungen jenseits der vielen Worte suchen und auf dem religiösen Markt der Großstadt ausprobieren, was ihnen gut tut.
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Die Liturgie der ThomasMesse trägt in ihrer Gestaltung dem Bedürfnis nach Selbstbestimmung Rechnung und erlaubt unterschiedliche Formen von Nähe und Distanz. Sie werden nicht mit Appellen überfrachtet, sondern können Impulsen folgen, die ihnen angeboten werden.
Ursprung
Die Gründer der ThomasMesse sind Olli Valtonen und Miika Ruokanen. Bereits 1987 haben sie, auf der Suche nach einer gottesdienstlichen Heimat in Helsinki die ThomasMesse gemeinsam mit einem großen Team an Helfern erdacht. Bis heute feiern Woche für Woche 800 1000 Menschen in Helsinki die ThomasMesse. Von hier nahm sie ihren Weg über Schweden und Norwegen nach Deutschland und bereits 1995 nach Nürnberg.
Jede der entstandenen Initiativen hat auch eigene Formen geschaffen. In Nürnberg arbeitetet ein ökumenisches Team aus LaiInnen und Theologen zwei Jahre an der Entwicklung einer den örtlichen Verhältnissen angemessenen ThomasMesse. Im Lauf dieses Prozesses erwies sich die in Helsinki entwickelte Liturgie als sinnvolle Grundlage, die - mit kleinen Veränderungen - bis heute den Ablauf in Nürnberg prägt.
Literatur
Tilman Haberer "Die ThomasMesse" Ein Gottesdienst für ungläubige, Zweifler und andere gute Christen Claudius Verlag ISBN 3-532-62255-6 Weitere Informationen sind erhältlich über das Evang.-Luth. Gemeindekolleg der VELKD Berlinstr. 4-6 29223 Celle fon 05141 5 30 14 fax 05141 5 30 16 email gemeindekolleg.celle@t-online.de
Quelle: Pressemitteilung vom 15. November 2005