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Baptistische Einigungskonferenz in den USA

Bill Clinton versucht Einigung zwischen konservativen und gemäßigt liberalen Baptisten

06.02.08: Mit einem Aufruf zur Einigkeit unter Baptisten ist eine dreitägige Konferenz für einen Neuen Baptistischen Bundesschluss (New Baptist Covenant) am 1. Februar in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) zu Ende gegangen. Der frühere US-Präsident Bill Clinton, Mitglied der Immanuel Baptistengemeinde in Little Rock, forderte die Teilnehmer auf, die Trennungen zwischen konservativen und gemäßigt liberalen Baptisten mit "Demut, Liebe und Respekt" zu überwinden. Man müsse den konservativen Kritikern – die vor allem den Südlichen Baptisten angehören - mit "ausgestreckter Hand und nicht mit geballter Faust" begegnen, berichtete der Pressedienst Associated Baptist Press.

Wie Clinton ferner sagt, können sich mit dem Programm nicht nur die Gesamtheit der Baptisten identifizieren, sondern auch jeder Mensch guten Willens. Clinton bedauerte, dass es unter Baptisten so große Meinungsunterschiede gebe. Er sei traurig, dass beispielsweise die Südlichen Baptisten dem Treffen vorwerfen würden, "eine verschleierte liberale Tagesordnung zu behandeln". Clinton wies das zurück: "Wir glauben, dass es am wichtigsten überhaupt ist, eine persönliche Beziehung zu Gott durch Jesus Christus zu haben", meinte er. Clinton zählt sich selber wie auch der Hauptmotor der neuen Bewegung, der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, zu den "Gemäßigten.".

Südlichen Baptisten sind 2004 aus dem Baptistischen Weltbund ausgetreten

Der Bund der Südlichen Baptisten (Southern Baptists) – mit über 16 Millionen Mitgliedern die größte protestantische Kirche in den USA - wird seit den achtziger Jahren konservativ geführt. Seine Vertreter fordern unter anderem eine schärfere Abtreibungsgesetzgebung, sind gegen die Gleichberechtigung von Frauen in geistlichen Ämtern und in der Familie und gegen Homosexuellen-Rechte. Ihre Leitung blieb der Konferenz fern. Carter sagte, er hoffe, dass der Neue Baptistische Bundesschluss dennoch zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit den Südlichen Baptisten führen werde.

Die Teilnehmer der Einigungskonferenz, darunter auch der republikanische Senator Charles E. Grassley (Bundesstaat Iowa), kamen überwiegend aus rund 30 baptistischen Kirchen und Organisationen mit zusammen etwa 20 Millionen Mitgliedern, darunter vor allem schwarze Kirchen. Carter strebt eine Einigungsbewegung über rassische, politische und theologische Grenzen hinweg an, will aber keine neue Kirche gründen. Seine Bewegung betont das sozialpolitische Engagement der Christen wie den Kampf gegen Armut und Umweltzerstörung, aber auch die Einladung zum Glauben an Christus.

Al Gore rief die Christen auf, sich im Umweltschutz zu engagieren

Der frühere US-Vizepräsident und Friedensnobelpreisträger Al Gore rief die Christen auf, sich im Umweltschutz zu engagieren und die Abhängigkeit der USA von umweltschädlicher Energie zu beenden. Die Menschheit sei in der Lage, die Klimakrise zu bewältigen; es fehle nur am politischen Willen. Gore: "Das ist keine politische Frage, es ist eine moralische Frage, Es ist eine ethische Frage. Es ist eine geistliche Frage." Für Christen bestehe der Sinn des Lebens darin, Gott zu verherrlichen, sagte der Baptist. Daher sei es abwegig, der Schöpfung Gottes mit Verachtung zu begegnen. Anfang März wollen die Organisatoren die Konferenz auswerten und über weitere Schritte beraten.

Quelle: baptisten.org, 6.2.2008

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2004 : US-Südstaaten-Baptisten verlassen den Baptistischen Weltbund