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Enke wünschte sich Wege zum LebenBewegende Trauerfeier zum Tod des Nationaltorwarts Robert Enke12.11.09: In einer bewegenden Trauerfeier haben Fußballer und Fans am Mittwochabend in Hannover des verstorbenen Nationaltorwarts Robert Enke gedacht. «Jetzt ist die Zeit der Trauer um einen Menschen, der Jugendlichen und Erwachsenen viel bedeutet hat», sagte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, in der Marktkirche. Zu der ökumenischen Andacht versammelten sich Tausende Menschen in und an der Kirche. Der 32-jährige Profi von Hannover 96, der jahrelang weitgehend unbemerkt an schweren Depressionen litt, hatte sich am Abend zuvor in Neustadt am Rübenberge bei Hannover das Leben genommen. Er wurde von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. An der Trauerfeier nahmen auch viele Fußballkollegen und Betreuer teilAn der Trauerfeier nahmen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack, Bundestrainer Joachim Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger, teil. Auch die Bundesliga-Mannschaft von Hannover 96 war in die Marktkirche gekommen. Die hannoversche Landesbischöfin Käßmann sagte, Enke sei ein Vorbild und Hoffnungsträger gewesen. Er habe seinen hundertprozentigen Einsatz für den Sport mit einem sozialen Einsatz verbunden. Es habe viele Menschen berührt, wie er mit Krankheit und Tod seiner Tochter umgegangen sei. Er lasse viel zurück, was ihm kostbar und wertvoll gewesen sei. Das Gedenken gelte sowohl Robert Enke als auch seiner Frau Teresa und der kleinen Tochter, sagte Käßmann. Mit eingeschlossen seien auch die Mannschaftskollegen, die Trainer, Betreuer und alle Fans, die die Nachricht so getroffen habe. Zu denken sei auch an die beiden Lokführer sowie die Einsatzkräfte und die Notfallseelsorger, die an der Unfallstelle waren. Der Tod Enkes zeige, wie zutiefst zerbrechlich und gefährdet das Leben sei, betonte die Bischöfin: «Hinter Glück, Erfolg und Beliebtheit können abgrundtiefe Einsamkeit und Verzweiflung liegen, die Menschen an ihre Grenzen führen.» Es sei sehr traurig, dass Enke es nicht gewagt habe, über Depressionen und Krankheit zu sprechen. Er habe gefürchtet, dies könne als Schwäche angesehen werden oder die Adoption der Tochter gefährden. «You'll never walk alone» gelte für Enkes Familie und für seine KameradenTeresa Enke müsse nun mit Gottes Hilfe einen Weg für sich und die Tochter finden. «You'll never walk alone» gelte für sie, aber auch für Enkes Kameraden, die Verantwortlichen im Fußballsport und alle Fans: «Bei Gott können wir zur Ruhe kommen in aller unserer Unruhe.» An die Fußball-Fans gewandt, betonte Käßmann eindringlich: «Robert Enke würde nicht wollen, dass ihm jemand auf diesem Weg folgt! Er hat das Leben geliebt und wünschte sich Wege zum Leben.» Im Anschluss an die Trauerfeier zogen rund 35.000 Menschen in einem Trauermarsch von der Stadtmitte zum Hannover-96-Stadion. Quelle: jesus.de-Newsletter vom 12.11.2009 / epd |
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