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Verweltlichung
Vor 80 Jahren: Offizielle Trennung von Kirche und Staat in der Türkei
03.03.1924: In Ankara beschließt die türkische Nationalversammlung die Abschaffung des Kalifen und damit die offizielle Trennung zwischen Staat und Religion. Der Kalif war bis dahin das Staatsoberhaupt.
Nach dem Ende des Osmanischen Reichs (10.08.1920) hatte Mustafa Kemal Pascha, genannt Atatürk, am 29.10.1923, die Türkische Republik ausgerufen. Er will das Land zu einem modernen, weltlich orientierten Staat machen. 1926 verleiht er z.B. per Gesetz den Frauen Rechts- und Chancengleichheit.
Im November 2002 gibt es jedoch einen "politischen Erdrutsch". Die AKP, die islamistische Partei von Recep Tayyip Erdogan, erringt die absolute Mehrheit.
Der türkische Regierungschef Erdogan versteht die Bedenken gegen den EU-Beitritt überhaupt nicht. Zur CDU-Chefin Angela Merkel sagte er :
"Die
EU ist kein Christen-Club,
es ist ein Verein politischer Werte".
Türkischer Regierungschef
Erdogan (im Jahr 2004)
Stimmt das? Ich denke, ja! In der Präambel unseres Grundgesetzes steht: "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott ..." In den EU-Verfassungsentwurf wurde der Gottesbezug nach langer Diskussion nicht aufgenommen. Gott spielt im Denken der maßgeblichen Leute offenbar keine Rolle.
In einem von Moslems regierten Staat ist Politik in die Religion eingebettet. Die Aufnahme der Türkei in die EU würde in Deutschland bosnische Verhältnisse herauf beschwören. Weder das Regieren noch das zusammen Leben funktioniert zwischen den Volksgruppen (Moslems = 48,3 %, Orthodoxen = 34 % und Katholiken 15,4 %, Quelle: Auswaertiges-Amt.de).
Uwe Schütz
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