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Computer feiert 70. Geburtstag - Wer bestellt die "Festplatte"?
12.05.1941: In Berlin führt der Bauingenieur Konrad Zuse einer Gruppe von Wissenschaftlern den ersten programmierbaren Digitalrechner vor. Rechenwerk und Speicher seiner "Z3" bestehen aus über 2.000 Telefonrelais. Obwohl es eine Weltsensation ist, bleibt der große kommerzielle Erfolg für Konrad Zuse aus: 26 Jahre streitet er mit den Firmen Triumph und IBM um die Urheberrechte. 1967 entscheidet das Bundespatentgericht, eine "patentwürdige Erfindung" liege nicht vor. 1971, 30 Jahre nach der "Z3", ist die Firma Zuse Geschichte. Erst 1998, drei Jahre nach seinem Tod, entscheidet ein internationales Expertengremium, dass Konrad Zuse mit seiner "Z3" den ersten funktionsfähigen, frei programmierbaren Computer der Welt entwickelt und gebaut hat. * * * "Der eigenen Faulheit wegen", wie Zuse selbst sagte, habe er eine Maschine entwickelt, weil ihm die zeitraubenden statischen Berechnungen als Bauingenieur ein Greuel waren.
Natürlich haben die heutigen Computer viele Väter, aber bis heute rechnen sie wie Zuses "Z3" mit binär Null und Eins - nur die Taktung ist wesentlich schneller. Und was Zuse damals als "Rechenplan" bezeichnete, heißt heute Software. Mit Zuses Grundlagen und Grundarchitektur erwirtschaften Bill Gates & Co. heute Millardengewinne. Zuse ahnte auch schon die Gefahren durch Computer und warnte: "Wenn der Mensch den Computer benutzt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, dann wird er auch mit Hilfe des Computers manipulieren." Aber auch dafür hatte Konrad Zuse eine "Lösung" und sagte: "Wenn die Computer zu mächtig werden, dann zieht den Stecker aus der Steckdose." Uwe Schütz |
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1938
: Erste Kunstfaser |
1941 : Z3 - Erster
programmierbarer Computer |
Auch der wirkliche Erfinder des Telefons wurde nie reich |