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Gegen den StromVor 60 Jahren: Beginn des Busstreiks in Montgomery
01.12.1955: In Montgomery im US-Bundesstaat Alabama wird eine Afroamerikanerin verhaftet, weil sie sich weigert, ihren Sitzplatz in einem Linienbus für einen Weißen zu räumen. Für den Gerichtstermin vier Tage später (05.12.1955) wird zum Boykott aller öffentlichen Busse aufgerufen, Fahrgemeinschaften zu bilden, Taxis zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Nachdem die Angeklagte Rosa Parks (42) wegen Störung der öffentlichen Ruhe zu einer Geldstrafe verurteilt wird, versammeln sich in Montgomery am Abend 7.000 Schwarze in der Holt Street Baptist Church. In seiner Rede kündigt ihr junger neuer Pastor Martin Luther King (26) an, den Busboykott fortzusetzen. Seine Forderungen lauten: Respektvolle Behandlung und gleiche Rechte für alle Fahrgäste. Trotz hoher finanzieller Verluste stemmt sich die Stadt gegen die Forderung. Erst nach 382 Tagen Busboykott und dem Urteil des Obersten US-Bundesgerichts fahren Schwarze und Weiße gemeinsam in einem öffentlichen Bus durch Montgomery. * * * Rosa Parks war nicht die erste Afroamerikanerin, die gegen die Demütigungen in öffentlichen Bussen aufbegehrte, doch sie war die erste, die dem öffentlichen Druck und dem Psychoterror standhielt. Und die gewaltfreie Aktion aller Schwarzen in Montgomery war es, die die Rassisten ins Unrecht setzte und allen schwarzen Menschen in den USA eine bis dahin nicht gekannte Würde gab. Die Initialzündung dazu war vielleicht Martin Luther Kings Predigt zu Beginn der Aktion (05.12.1955), als er über einen Text aus dem Römerbrief sprach, in dem es heißt: Nehmt nicht die Forderungen
dieser Welt zum Maßstab, sondern ändert euch, indem ihr euch
an Gottes Maßstäben orientiert. Nur dann könnt ihr beurteilen,
was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt. |
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1954 : Gründung
des Kernforschungszentrums CERN |
1863
: Emanzipationsgesetz tritt
in Kraft |
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