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26.10.1967:
Offizielles iranisches Krönungsfoto
Rechte:
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copyright has expired in Iran. Quelle: wikipedia
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Der selbsternannte Kaiser
Zu seinem 48. Geburtstag,
am 26. Oktober 1967, krönt sich Mohammad Reza Pahlavi in einer
feierlichen Zeremonie zum "Schahinschah" (König der
Könige). Anschließend krönt der selbsternannte Kaiser
die vor ihm kniende Ehefrau Farah Diba. Die Krone der Kaiserin ist
mit drei großen und 36 kleinen Smaragden, 499 Diamanten, 36
Rubinen und 105 Perlen geschmückt. Die 29-Jährige trägt
nun den Titel "Schahbanu" (Gefährtin des Schahs).
Er selbst nimmt auf dem so genannten Pfauenthron Platz - ein mit
Blattgold und 26.733 Edelsteinen verzierter Sessel.
Seit acht Jahren, ist
er in dritter Ehe (Hochzeit am 21.12.1959) mit Farah Diba verheiratet.
Kurz zuvor hatte sich Reza Pahlavi von seiner zweiten Ehefrau Soraya
getrennt hatte, weil sie ihm keinen Thronfolger gebar.
Der luxuriöse Lebensstil
der kaiserlichen Familie beschert der westdeutschen Regenbogenpresse
gute Umsätze. Auch die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen
boomen. So beteiligt sich der Schah etwa im Oktober 1976 für
350 Millionen D-Mark mit 25 Prozent an der Essener Krupp Hüttenwerk
AG. Der Schah will sein Land in weniger als einer Generation vom
Entwicklungsland in eine westlich orientierte Industrie- und Militärmacht
verwandeln. Den Großteil der Gewinne aus dem Erdölgeschäft
schöpfen die Briten ab, denn sie haben das seit 1901 geltende
Monopol auf Förderung, Raffinierung und Verkauf des Erdöls
und zahlte an den Iran absurd niedrige Lizenzgebühren. Ab 1953
kassieren auch die USA ab. Nur eine kleine Gruppe der iranischen
Bevölkerung profitiert
vom Erdöl.
Zögling der USA
Der am 26. Oktober 1919
geborene Reza Pahlavi ist seit 1953 ein Machthaber von Washingtons
Gnaden. Während des Kalten Krieges stürzt der US-amerikanische
Geheimdienst CIA mit der Operation "Ajax" den nationalistischen
iranischen Premierminister Mohammed Mossadegh und macht den fügsameren
Schah, der bereits 1941 als 22-Jähriger den Thron bestiegen
hat, zum starken Mann im Land. Die vermeintliche Gefahr der sowjetischen
Einflussnahme ist vorerst gebannt. Damit es so bleibt, bedienen
sich die USA einer dreifachen Strategie: Der Schah erhält massive
Wirtschafts- und Militärhilfe, er soll Sozialreformen vorantreiben
und die Opposition im Land dauerhaft ausschalten. Die Geheimpolizei
Savak, die 1957 mit Hilfe der USA aufgebaut wird, entwickelt sich
zum berüchtigten Instrument des diktatorischen Regimes - durch
Bespitzelung und Folterungen. Als Ajatollah Chomeini den Schah 1963
öffentlich kritisiert, wird der Schiit verhaftet und später
ins Exil verbannt.
Auch im Ausland gibt
es Proteste: Als der Schah 1967 West-Berlin besucht, protestieren
tausende Studenten gegen dessen Polizeistaat-Methoden. Die im Auftrag
der iranischen Botschaft vorgefahrenen Perser (auch als "Jubelperser"
bezeichnet) schlagen daraufhin mit Stöcken wahllos in die Menge.
Die Krawalle eskalieren. Am Abend des 2.
Juni 1967 erschießt ein Polizist den Studenten Benno Ohnesorg.
Die Studenten-Revolte hat ihr erstes Opfer.
Revolution im Iran
1978 gerät die Lage
im Iran außer Kontrolle. Bei Unruhen werden über 10.000
Menschen getötet und rund 50.000 verletzt. Am 16. Januar 1979
ist es soweit: Reza Pahlavi flüchtet mit seiner Entourage ins
Ausland, Ajatollah
Chomeini kehrt in den Iran zurück. Nach einer Odysee über
Ägypten, Marokko, die Bahamas und Mexiko wird der krebskranke
Schah im Oktober 1979 in New York behandelt.
Geiselnahme in US-Botschaft, um die Auslieferung des geflüchteten
Schahs zu erwirken
Als dies im Iran bekannt
wird, wird die Meldung verbreitet, die USA gewähre dem Schah
Zuflucht. Am 4. November 1979 kam es daraufhin zur Erstürmung
der US-amerikanischen Botschaft in Teheran durch islamische
Extremisten und zur Geiselnahme der Botschaftsangehörigen.
Die Geiselnehmer fordern die Auslieferung des Schahs Mohammad Reza
Pahlavi. Zum Ende seiner Behandlung in den Vereinigten Staaten musste
der Schah auf Druck der US-Regierung, die weitere Provokationen
vermeiden wollte, das Land verlassen. Nach dem Verlassen der USA
lebte der Schah noch für eine kurze Zeit mit seiner Familie
in Panama und kehrte letztlich wieder nach Ägypten zurück.
Eine Befreiungsaktion
der US-Geiseln scheitert im April 1980 desaströs. Nach finanziellen
und politischen Zugeständnissen kommen die Geiseln nach 444
Tagen am 20. Januar 1980 endlich frei. An diesem Tag zieht Ronald
Reagan ins Weiße Haus ein.
Tod des Schahs
Mohammad Reza Pahlavi
stirbt am 27. Juli 1980 im Kairoer Militärhospital Maad an
den Folgen einer Krebserkrankung. Der ägyptische
Präsident Mohammed Anwar as-Sadat erklärt den Tag
zum nationalen Trauertag und ordnete ein Staatsbegräbnis an.
Der Schah wird in der Ar-Rifai-Moschee neben Faruq I., dem vorletzten
ägyptischen König, beigesetzt.
Reagans Sicherheitsberater
Geoffrey Kemp soll später gesagt haben: "Wir wussten,
dass er ein Hurensohn war. Aber es war unser Hurensohn." Ob
man auch daran gedacht hat, wer dann die Hure ist?
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