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Rückzug aus GazastreifenDer israelische Rückzug aus dem Gazastreifen soll am 17. August beginnen11.07.05: Der israelische Rückzug aus dem Gazastreifen soll am 17. August beginnen - zwei Tage vorher sollen die Siedler ein letztes Mal die Möglichkeit erhalten, ihre Häuser freiwillig zu verlassen. Das berichtet die Tageszeitung "Ha´aretz" unter Berufung auf Kreise der israelischen Armee. Am 15. August wollen Armee und Polizei entsprechende Aufrufe an die Siedler verteilen. Dabei wollen sie von Haus zu Haus gehen. Zudem wird das Angebot über Lautsprecher bekannt gegeben. Familien, die einverstanden sind, haben dann 48 Stunden Zeit, um ihre Häuser zu verlassen. Dabei behalten sie ihr Recht auf finanzielle Entschädigung. Die Zwei-Tage-Frist ermöglicht das von der Knesset verabschiedete Räumungs-Entschädigungs-Gesetz. Am 26. Oktober 2004 hat das israelische Parlament die Aufgabe jüdischer Siedlungen im unter palästinesischer Verwaltung stehenden Gaza-Streifen beschlossen. Die Siedlungen sind seit Jahrzehnten Anlass zu blutigen Auseinandersetzungen und konnten nur unter massiver militärischer Bewachung aufrechterhalten worden mehr Gazastreifen soll während der Knesset-Debatte notfalls abgeriegelt werden"Wir werden Mitte August im Gazastreifen beginnen und erst Anfang September nach Nordsamaria übergehen", sagte ein Militärsprecher. Eine Abriegelung des Gazastreifens vor dem 15. August wolle die Armee möglichst lange hinauszögern: "Wir wollen es den Siedlern oder uns nicht schwer machen, aber wenn wir eine große Konzentration an Rückzugsgegnern sehen, werden wir den Gazastreifen sperren müssen." Er fügte hinzu: "Die Siedler unternehmen eine konzentrierte Anstrengung, sich für die Knesset-Debatte über eine Verschiebung des Rückzuges am 20. Juli vorzubereiten. Deshalb haben sie vor, am 18. Juli Tausende in den Gazastreifen zu bringen. Wir könnten gezwungen werden, den Gazastreifen abzuriegeln, während die Knesset-Debatte stattfindet. Das könnte die Situation anheizen. Der Protest wird die Debatte möglicherweise beeinflussen." Patrouillen gegen neue Außenposten der SiedlerZudem bereite sich die Armee
auf Patrouillen durch das Westjordanland vor, um zu verhindern, dass Siedler
während des Rückzugs neue Außenposten errichten. Sie gehe
davon aus, dass rechtsgerichtete Aktivisten versuchen würden, für
jede abgerissene Siedlung einen illegalen Posten zu gründen. Die
Armee werde bei solchen Versuchen hart reagieren und notfalls Gewalt anwenden,
so der Sprecher. Jeder Außenposten werde innerhalb weniger Stunden
wieder abgerissen, damit nicht neue Tatsachen geschaffen würden. Autor: Uwe Schütz, 11.07.2005 mehr bei uns
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