Veruntreute
Menschenrechte
Norwegische Spitzenpolitikerin beklagt die Diktatur des
Relativismus
29.09.2006:
Die Menschenrechte sind jedem Menschen angeboren, sie sind
allgemeingültig und unveräußerlich, heißt
es in der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.
Westliche Politiker und Lobbyisten haben keine 60 Jahre nach der
Unterzeichnung dieser Resolution begonnen, die Menschenrechte als
Basis für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit aufzuweichen und
auszuhöhlen.
Das weist die norwegische
Professorin für Internationale Politik Janne Haaland Matláry
in ihrem neuen Buch nach: Veruntreute Menschenrechte - Droht
eine Diktatur des Relativismus? ist jetzt mit einem Vorwort
des politischen Altmeisters Otto von Habsburg erschienen.
Matláry zeigt,
dass europäische Politiker es paradoxerweise ablehnen, die
Menschenrechte, für deren Einhaltung Europa und der Westen
international Vorreiter sind, zugleich inhaltlich objektiv festzulegen,
zum Beispiel die Ehe zwischen Mann und Frau als Grundeinheit für
die Familie.
Sprengstoff für die gesellschaftspolitische Diskussion
Dieses Paradox sieht
Matláry als symptomatisch für eine tiefere Krise
in der europäischen Politik: die Krise einer zunehmenden Irrationalität
und eines wachsenden Relativismus. Ihr Buch ist eine intellektuelle
Kampfschrift von höchstem Niveau und mit einer Menge Sprengstoff
für die gesellschaftspolitische Diskussion auch hierzulande.
Matláry beschreibt
den anthropologischen Ausgangspunkt der europäischen Politik
mit seinen unveränderlichen und übergesetzlichen Prinzipien
der menschlichen Natur, die Mainstream-Protagonisten in so genannten
liberalen Gesellschaften heute als vermeintlich intolerant ablehnen.
Familie gegründet auf Ehe widerspricht der Political Correctness
So gilt es als nicht
politically
correct, die auf der Ehe gegründete Familie als Norm
anzuerkennen und gleichgeschlechtliche Partnerschaften bei der Definition
von Ehe und Familie klar auszuschließen.
Anschaulich und fachkundig zeigt Matláry, wie politische
Prozesse, die von Interessensgruppen beeinflusst werden, die Menschenrechte
verändern.
Damit verlieren die Menschenrechte,
wie sie im Westen als Kriterium für die Beurteilung von Rechtsstaatlichkeit
gelten, ihren Status als übergesetzlich und allgemeingültig.
Den Ausweg zeigt Matláry mit der Rückkehr zur klassischen
Tradition des Rationalismus. Die reichste und modernste Variante
dieser Tradition findet sie in der Soziallehre der katholischen
Kirche, die die Naturrechtstheorie sowie eine Analyse der Gegenwartsgesellschaft
umfasst.
Matláry beklagt menschenverachtende Politik moralischer
Beliebigkeiten
Matláry beschreibt
die zentrale Bedeutung der Menschenrechte in der Politik des verstorbenen
Papstes Johannes Paul II. und zeigt, wohin Joseph Ratzingers - heute
Papst Benedikt XVI. - Analyse des Relativismus und der Demokratie
führt: zu einer klaren Wiedereinsetzung der Grundbegriffe der
naturrechtlichen Anthropologie, die sie zu Beginn des Buches als
das eigentliche Defizit der europäischen Demokratie diagnostiziert
hat.
Matláry entlarvt
in ihrer scharfsinnigen Analyse die Diktatur des Relativismus
als Triebfeder einer menschenverachtenden Politik moralischer Beliebigkeiten,
die als tolerant verkauft wird. Die Wissenschaftlerin tut dies in
engagierter und gut verständlicher Sprache und macht ihr Buch
damit zu einer Orientierungshilfe und zu einem Manifest für
alle, denen tragfähige Werte für das menschliche Miteinander
wichtig sind.
Die Autorin Janne Haaland Mátlary ist Mutter von vier Kindern
Janne Haaland Mátlary,
geboren 1957, ist Professorin für Internationale Politik an
der Universität Oslo. Die Mutter von vier Kindern war von 1997
bis 2000 Vizeaußenministerin von Norwegen. Mit 25 Jahren konvertierte
sie zur katholischen Kirche und sah sich im säkularisierten
Milieu ihres Heimatlandes deshalb lange Zeit persönlichen Anfeindungen
ausgesetzt. Sie ist Mitglied der Päpstlichen Räte für
die Familie und für Gerechtigkeit und Frieden.
Veruntreute Menschenrechte.
Droht eine Diktatur des Relativismus? von Janne Haaland Matláry,
mit einem Vorwort von Otto von Habsburg
13,5 x 21,5 cm, gebunden, 208 Seiten. EUR 19,50 oder sFr 32,10
Alle Bücher und
CDs können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung
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der Buchhandlung Immanuel (Auslieferung Schweiz) bestellt werden.
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Quelle : www.kath.net
Autor dieser Webseite:
Uwe Schütz
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