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Elterngeld

Bundesfamilienministerin zieht nach einem Jahr Elterngeld ein positive Bilanz

15.12.07: Ein knappes Jahr nach Einführung des Elterngeldes hat Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) eine positive Bilanz gezogen. Deutschland sei auf dem richtigen Wege und habe sich aus einer «Nachzüglerposition» zu einem Staat mit einer modernen Familienpolitik entwickelt, sagte von der Leyen am Freitag in Berlin. Wer ein Kind bekomme, müsse nicht länger Einkommensverluste befürchten.

Besonders erfreulich sei, dass die Anzahl der Väter, die die neue Lohnersatzleistung beantragt haben, mit rund zehn Prozent über den Erwartungen liege. Junge Männer wollten in der Kindererziehung «ihre Chance wahrnehmen», betonte die Ministerin. Das habe zwar das Elterngeld-Budget um 130 Millionen Euro gesprengt. «Aber ich finde, das ist das Beste, was diesem Land passieren kann», sagte sie.

Zudem profitieren mit 92 Prozent mehr Leistungsempfänger, die im Januar 2007 ein Kind bekamen, vom Elterngeld als vom vorherigen Erziehungsgeld (77 Prozent). Die hohe Zustimmung zum Elterngeld und die im dritten Quartal 2007 leicht gestiegene Geburtenrate sei «ein Vertrauensvorschuss junger Menschen in Politik und Wirtschaft». Ein Leben mit Kindern lasse sich mittlerweile «verlässlicher und zukunftsfester» planen.

386.000 Elterngeldbezieher

Die Ministerin zeigte sich außerdem erfreut, dass vor allem junge Eltern mit kleineren Einkommen die Leistung bezögen. «Das Elterngeld erreicht ganz klar die Mitte der Gesellschaft», sagte sie. 52 Prozent der insgesamt 386.000 Elterngeldbezieher erhalten von der Leyen zufolge zwischen 301 und 999 Euro monatlich, 15 Prozent 1.000 Euro und mehr. Ein Drittel bekomme 300 Euro pro Monat.

Die deutsche Regelung sei «flexibler und sozialer» als in anderen Staaten, betonte die Ministerin. Es könne generell von allen Eltern sowie von beiden Elternteilen gleichzeitig in Anspruch genommen werden, werde länger gezahlt als anderswo und müsse nicht versteuert werden.

Bis September 2007 sind laut von der Leyen 394.000 Anträge gestellt und 386.000 bewilligt worden. 73 Prozent der Empfänger seien verheiratet, 50 Prozent unter 30 Jahren. Ein Kind hätten 56 Prozent, 30 Prozent zwei. Knapp Zweidrittel der Väter blieben zwei Monate bei ihrem Kind, während sich die Mütter mehrheitlich zwölf Monate kümmerten.

Elterngeld: 67% des letzten Nettoeinkommens für 12 Monate

Seit Jahresbeginn 2007 bekommt ein Elternteil, der nach der Geburt beruflich aussetzt, zwölf Monate lang 67 Prozent seines letzten Nettoeinkommens, maximal 1.800 Euro. Erwerbslose, Hausfrauen oder Geringverdiener erhalten als Mindestsatz 300 Euro monatlich. Das Elterngeld wird auf 14 Monate ausgedehnt, wenn der Partner auch mindestens zwei Monate der Kinderbetreuung übernimmt mehr

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 15.12.2007

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