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Armutszeugnis

1,9 Millionen Kinder in Deutschland leben von Sozialhilfe

23.04.: Die Zahl der von Sozialhilfe abhängigen Kinder in Deutschland ist einem Bericht der „Thüringer Allgemeine“ zufolge innerhalb eines Jahres um mehr als zehn Prozent gestiegen. Die Zeitung bezieht sich in ihrem Bericht von Montag auf eine Studie des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe. Danach lebten 2006 im Jahresdurchschnitt knapp 1,9 Millionen Kinder unter 15 Jahren in Deutschland in einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft. Das seien über 173 000 mehr als 2005.

Trotz guter Konjunktur in 2006 stieg die Armut im Westen um 11 %

Im Westen nahm die Zahl der von Sozialleistungen abhängigen Kinder 2006 mit durchschnittlich elf Prozent stärker zu als in den neuen Bundesländern (sieben Prozent). Den größten Armutszuwachs gab es in Baden-Württemberg (plus 13 Prozent) und Bayern (plus zwölf Prozent). „Trotz guter Konjunktur wächst die Kinderarmut in Deutschland. Familien mit Kindern tragen offensichtlich ein höheres Risiko für Armut“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, die Zahlen in der „Thüringer Allgemeinen“.

Auch das insbesondere von der CDU als "Durchbruch in der Familienpolitik" feierte und zum 1. Januar 2007 eingeführte Elterngeld wird daran nichts ändern, denn nur die Erwerbstätigen bekommen nach Geburt eines Kindes mehr Geld als beim bisherigen Erziehungsgeld.

Quelle : focus.de-Newsletter / dpa

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Autor dieser Seite : Uwe Schütz, 23.04.2007