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Weltweit weniger Hinrichtungen in 2006ai hat im Jahr 2006 25% weniger Hinrichtungen registriert27.04.07: Im Jahr 2006 hat ai 1.591 Hinrichtungen (2005: 2.148) in 25 (22) Ländern dokumentiert. mindestens 3.861 (5.186) Menschen in 55 (53) Ländern wurden zum Tode verurteilt. Insgesamt haben 129 (123) Länder die Todesstrafe im Gesetz oder in der Praxis abgeschafft, 68 (73) halten daran fest. 2006 schafften die Philippinen die Todesstrafe ab, Südkorea und etliche andere Länder diskutieren darüber. In Afrika fanden nur in sechs Staaten und in Europa mit Weißrussland lediglich in einem Staat Hinrichtungen statt. Dennoch lebt nur knapp ein Drittel der Weltbevölkerung (ca. 30 Prozent) in Staaten, die nicht hinrichten. Ein Großteil der Hinrichtungen finden in nur sechs Staaten stattWie auch in vergangenen Jahren vollstreckten einige wenige Staaten den Großteil aller Todesurteile weltweit: China (1.010), Iran (177), Pakistan (82), Irak (65), Sudan (65) und die USA (53) waren für 91 Prozent der registrierten Hinrichtungen verantwortlich. Im Iran verdoppelte sich die Zahl der Hinrichtungen im vergangenen Jahr. Dieser harte Kern der Hinrichtungsstaaten ist isoliert und handelt gegen den weltweiten Trend, sagte ai-Experte Hendrich. Minderjährige Straftäter wurden trotz des völkerrechtlichen Verbots im Iran und Pakistan hingerichtet. Offizielle Zahlen zur Todesstrafe veröffentlichen nur die USA. In China werden Hinrichtungen als Staatsgeheimnis behandelt, ai schätzt, dass die tatsächliche Zahl über 8.000 liegt. ai setzt auf weltweites MoratoriumDer Trend zur Abschaffung der Todesstrafe hält an. Das belegen die neuen Zahlen von amnesty international (ai) zu den Hinrichtungen und Todesurteilen im Jahr 2006. ai fordert mehr Druck auf die Hinrichtungs-Staaten und die Aussetzung aller Hinrichtungen weltweit. Ein Moratorium in allen Staaten, die an der Todesstrafe festhalten, wäre der nächste richtige Schritt in eine Welt ohne Todesstrafe, sagte Oliver Hendrich von der deutschen ai-Sektion. Der politische Wille muss nur da sein. ai unterstützt einen entsprechenden Vorstoß der italienischen Regierung bei der UNO und stellte die diesjährige Todesstrafen-Statistik deswegen in Rom vor. Quelle: ai-Presseinfo vom 27.04.2007 Autor dieser Seite: Uwe Schütz |
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