Beziehungsunfähigkeit durch Pornographie?
Ethiker warnt vor sexueller Verwahrlosung von Kindern und Jugendlichen
24.09.2008: Vor einer
rapide abnehmenden Beziehungsfähigkeit hat der Bonner Ethiker
Thomas Schirrmacher gewarnt. Grund dafür sei die sich ausbreitende
sexuelle Verwahrlosung insbesondere unter Kindern und Jugendlichen,
so Schirrmacher in einem Interview mit dem Magazin "Bild
der Frau".
"Wir werden in
Sachen Beziehungsfähigkeit eine Zweiklassengesellschaft bekommen",
prognostiziert der Leiter des Instituts für Lebens- und Familienwissenschaften
(Bonn). Diese Zweiklassengesellschaft sei die Folge zunehmender
sexueller Verwahrlosung einer Generation, die mit emotionalen
Bindungen häufig nur noch wenig anfangen könne. "Die
einen lernen Selbstvertrauen und Fähigkeiten, Sicherheit
sowie sozialen Umgang mit Menschen - die anderen lernen es nicht",
so Schirrmacher in der aktuellen Ausgabe der "Bild der Frau".
Folgen sexueller Verwahrlosung
Eine wesentliche Ursache
für die mangelnde Beziehungsfähigkeit sieht er in einem
ausufernden Pornokonsum selbst unter Kindern. "Im Internet
oder auf Videos wird ihnen eine Welt vorgegaukelt, in der Frauen
allzeit bereit sind und Männer sich nehmen, was sie wollen.
Kinder nehmen so etwas dann für bare Münze! Und es prägt
ihr Bild von einer Beziehung." Diese Prägung habe zur
Folge, dass Kinder später nie dazu fähig seien, eine
dauerhafte Beziehung zu führen, nicht einmal ein kollegiales
freundschaftliches Verhältnis im Berufsleben, so Schirrmacher.
Der Ethiker hat zu dem Thema das Buch
"Internetpornographie" veröffentlicht, das
2008 in der proWerteBibliothek im Hänssler-Verlag erscheinen
ist.
Buch "Deutschlands sexuelle Tragödie" hat Debatte
in den Medien angeregt
Ausführlich widmet
sich "Bild der Frau" zudem dem Buch des Leiters des
Kinderhilfswerkes "Die Arche", Bernd Siggelkow, der
zusammen mit Wolfgang Büscher die Prägung von Kindern
und Jugendlichen durch Pornographie darstellt. Deren Buch
"Deutschlands sexuelle Tragödie" hat auch in
den Medien für eine Debatte über die Folgen sexueller
Darstellung in Fernsehen und Internet geführt.
Quelle: jesus.de-newsletter
vom 23.09.2008 / pro
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