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Sozialpolitischer Aschermittwoch der Kirchen
Schäuble unterstreicht Bedeutung des Sonntags
06.02.08: Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die besondere Bedeutung von Sonn- und Feiertagen gerade in der globalisierten Welt hervorgehoben. Angesichts wachsender Belastungen durch den weltweiten Wettbewerb und den ständigen Wandel würden Zeiten der Muße, Erholung und Besinnung immer wichtiger, sagte er beim Sozialpolitischen Aschermittwoch der Kirchen in Essen. "Sonn- und Feiertage schaffen einen Freiraum, im dem der Einzelne und die Gemeinschaft Bedürfnisse stillen können, die im Alltag häufig zu kurz kommen", unterstrich der Unionspolitiker, der selbst evangelisch ist.
Sonn- und Feiertage seien für den Einzelnen, aber auch für die Gemeinschaft, besondere "Zeitfenster", in denen kein Handlungsdruck von außen aufgebaut werde, sagte Schäuble. Dabei gehe es nicht nur einfach um freie Zeit, sondern auch um gemeinsame Freizeit für Familien, für sportliche Aktivitäten und auch für die gemeinsame Religionsausübung. "Eine solche Pflege des Gemeinsamen ist in der Globalisierung von großer Wichtigkeit", betonte der Minister. Gerade angesichts der beschleunigten Lebensverhältnisse seien Orientierung und Traditionen notwendig.
Schäuble: Sonntagsschutz darf nicht zur leeren Hülle werden
An die beiden großen Kirchen appellierte Schäuble, sich mit ihren Kompetenzen und Stärken in die Diskussion um den Sonntagsschutz einzubringen. Der Schutz des Sonntags habe Verfassungsrang, "und dabei wird es auch bleiben", sicherte der Politiker zu. Dieser Rahmen müsse aber gefüllt werden. "Wenn es den Kirchen nicht gelingt, die Bedeutung solcher Erlebnisse zu vermitteln, dann wird der gesetzliche Schutz für Ruhezeiten schnell zu einer leeren Hülle."
Zum Sozialpolitischen Aschermittwoch laden die Evangelische Kirche im Rheinland und das katholische Bistum Essen seit 1998 gemeinsam ein. Mit ihrer Veranstaltung wollen die beiden großen Kirchen nach eigenen Angaben einen "Kontrapunkt zum Politikspektakel der Parteien" setzen und öffentlich für Solidarität und Gerechtigkeit in der Gesellschaft eintreten.
Quelle: jesus.de-Newsletter vom 06.02.2008 / epd
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