AREF-News |
Aus Einwanderer wird BürgermeisterErster eingewanderter Muslim Bürgermeister einer europäischen Großstadt05.01.09: Der aus Marokko stammende Sozialdemokrat Ahmed Aboutaleb ist am 05.01.2009 als Bürgermeister von Rotterdam vereidigt worden. Aboutaleb, der bislang Staatssekretär im Sozialministerium war, ist der erste Migrant an der Spitze einer europäischen Großstadt. Der 47 Jahre alte Aboutaleb war im Alter von 14 Jahren in die Niederlande gekommen und hat bis heute auch einen marokkanischen Pass. Er löst den Rechtsliberalen Ivo Opstelten ab, der zehn Jahre Bürgermeister der Hafenstadt war. Proteste vor dem Rathaus in RotterdamVor dem Rathaus demonstrierten Anhänger des Rechtspopulisten Pim Fortuyn gegen den neuen Bürgermeister. Fortuyn hatte vor knapp sieben Jahren bei den Kommunalwahlen in Rotterdam für einen Erdrutschsieg der Rechtspopulisten gesorgt. Wenige Wochen später wurde er ermordet. Auch die rechtspopulistische Partei «Leefbaar Rotterdam» (Lebenswertes Rotterdam) hatte die Ernennung des Muslimen mit doppelter Staatsangehörigkeit scharf kritisiert. Auf Kritik stieß die Entscheidung bei der rechtsliberalen Partei für Freiheit und Demokratie (VVD). Die Wahl eines Muslims mit zwei Pässen sei ein falsches Signal. Der Vater des bekennenden Musilms war Imam in Marokko. Mit 15 Jahren zog Aboutaleb mit seiner Mutter und seinen Brüdern in die Niederlande. Ahmed Aboutaleb will nach eigenen Angaben ein Bürgermeister sein, der Menschen und Religionen zusammenführt. Ahmed Aboutaleb: «Frontsoldat für die Emanzipation der Migranten»Aboutaleb hatte als Stadtrat von Amsterdam vor vier Jahren Aufsehen erregt, als er nach dem Mord an dem Filmregisseur Theo van Gogh deutliche Kritik an der Haltung der marokkanischen Gemeinschaft geübt hatte. Sie habe sich nicht deutlich genug von Terrorismus distanziert. Der Marokkaner war daraufhin bedroht worden. Aboutaleb bezeichnet sich selbst als «Frontsoldat für die Emanzipation der Migranten» und ruft Einwanderer dazu auf, sich stärker in der niederländischen Gesellschaft zu engagieren. Quelle: jesus.de-Newsletter vom 05.01.2009 / epd |
|