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Integration von Muslimen in Bayern

Innenminister will 300.000 Muslime noch besser integrieren

28.11.08: Auf einer Expertentagung der Eugen-Biser-Stiftung in Tutzing zum Thema "Integration von Muslimen – Herausforderung und Chancen" sagte der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, die 300.000 Muslime in Bayern müssten noch besser integriert werden. Wörtlich sagte er: "Manche Fortschritte in der Vergangenheit dürfen uns nicht darüber hinweg täuschen, dass hier noch eine große Wegstrecke vor uns liegt. Eines muss bei der Integrationspolitik aber klar sein: Wir erwarten, dass alle ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger unsere Rechts- und Werteordnung ohne Wenn und Aber anerkennen und respektieren".

Keine Verweigerung von Grundrechten unter Deckmantel der Religionsfreiheit

Herrmann betonte, dass die große Mehrheit der Muslime rechtstreu sei und sich am wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben in Deutschland beteilige. Allerdings gebe es auch Entwicklungen, die mit großer Sorge zu betrachten seien. Herrmann: "Viele Muslime verneinen die Gleichberechtigung von Mann und Frau unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit. Wir können und werden das nicht akzeptieren. Auch müssen wir reagieren, wenn beispielsweise muslimische Mädchen von ihren Eltern daran gehindert werden, am Sport- und Schwimmunterricht teilzunehmen oder mit auf Klassenfahrt zu gehen. Ebenso haben Zwangsverheiratungen oder die Scharia in unserer Gesellschaft keinen Platz.

Vor 500 gewaltbereiten Extremisten müssen wir auf der Hut sein"

Vor allem aber müssen wir vor den rund 500 gewaltbereiten islamistischen Extremisten auf der Hut sein."
In der Bundesrepublik Deutschland gebe es nur eine Rechts- und Werteordnung, die für alle gelte. Wer sie anerkenne, erfülle eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration. Der Innenminister: "Integration fängt zunächst beim Erlernen der deutschen Sprache an. Nur wer deutsch spricht, hat Erfolg in der Schule, am Arbeitsplatz, kommt in der Freizeit und in der Gesellschaft insgesamt zurecht. Beim Erlernen der deutschen Sprache sind selbstverständlich auch die Schulen gefordert, zum Beispiel mit speziellen Deutschlerngruppen. Ich halte es aber für falsch, wenn jetzt über die Einführung von Türkisch im Schulunterricht diskutiert wird, solange nicht alle ausländischen Kinder ausreichend deutsch sprechen."

Integration ist ein Eckpfeiler für den sozialen Friedens in Deutschland

Herrmann betonte, dass eine gelungene Integration ein zentraler Eckpfeiler für die Sicherung des sozialen Friedens in Deutschland sei und auch vielfältige Chancen biete: "Unsere ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger leisten beachtliche Beiträge zur Entwicklung Deutschlands und Bayerns. Integration kann einen großen Zugewinn an Ideenreichtum und Kreativität bringen. Wir müssen die Beispiele gelungener Integration noch stärker herausstellen, um zu zeigen: Integration lohnt sich."

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministerium des Innern vom 28.11.2008, PM 524/08

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