Immer neue Anschläge und niemand hilft uns
Irak: Hilferuf von Christen aus dem Bagdad
11.11.2010: Erneut ist es in Bagdad zu Angriffen auf Christen gekommen:
Gestern sind bei einer Reihe von terroristischen Anschlägen auf Wohnhäuser
mindestens sechs Menschen getötet und 30 Menschen verletzt worden,
berichten Medien. An sechs unterschiedlichen Orten gingen Sprengsätze
hoch.
Ende Oktober war es in Bagdad bereits zu einem blutigen Geiseldrama in
einer Kirche mit rund 58 Toten und vielen Verletzten gekommen. Die der
Al Kaida nahestehende Gruppe "Islamischer Staat Irak" hatte
sich zu dem Anschlag bekannt.
Stimmen aus Bagdad
Open Doors sprach mit einigen Christen im Irak über die jüngsten
Ereignisse. Hier Auszüge aus den Gesprächen:
Armenischer Priester getötet, viele versuchen die Stadt Richtung
Norden zu verlassen
"Heute wurde ein armenischer Priester getötet. Viele Gläubige
versuchen, die Stadt in Richtung der Kurdengebiete im Norden des Landes
zu verlassen. Bitte betet für uns."
Polizei oder Armee könnwn Christen nicht schützen
"Gestern war fast die ganze Stadt abgeriegelt. Die Situation
wird von Tag zu Tag schlimmer. Es gibt keine Zukunft mehr für die
Christen in Bagdad. Wir werden aus der Stadt vertrieben und niemand
hilft uns. Jeder - ob Polizei oder Armee - ist voller Angst. Sie können
uns nicht schützen. Bitte betet für uns, für Weisheit,
für Schutz und für unsere Zukunft."
Terroristen töten Christen in ihren Häusern
"Ich grüße euch aus Bagdad. Die Terroristen haben
damit begonnen, die Christen in ihren Häusern zu töten. Meine
Familie und ich haben Angst. Es ist entsetzlich. Heute ist meine Familie
in Sicherheit, aber was wird morgen sein? Wer sind die nächsten
Opfer? Warum gibt es nicht einen sicheren Platz für uns in Bagdad?
Ich denke darüber nach, in den Norden zu gehen. Am 16. November
ist hier das Islamische Opferfest, doch auch wenn es ein Feiertag ist:
Die Terroristen werden diese Zeit für weitere Angriffe nutzen.
Christen fürchten diese Tage. Oh, mein Gott, was passiert hier
nur? Bitte schütze uns! Wir wollen die Stadt nicht verlassen. Wir
sind hier geboren, meine Familie lebt hier seit Jahren. Und nun werde
ich gezwungen, zu fliehen. Was ist das nur für eine Welt? Bitte
betet für uns!"
Quelle: opendoors-de.org-Newsletter
vom 11.11.2011
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