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Pakistan: Christen sind doppelt betroffenOpen Doors und pakistanische Gemeinden helfen Flutopfern25.08.2010: Die schwersten Überschwemmungen in der Geschichte Pakistans treffen Christen doppelt. Akute Hilfe benötigen derzeit 1.500 christliche Familien in der Provinz Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes und in den südlichen Provinzen Punjab und Sindh, berichtet das überkonfessionelle Hilfswerk Open Doors. Nicht nur, dass die Familien durch das Hochwasser alles verloren haben und um ihr Überleben kämpfen. Vielfach stehen sie besonders in abgelegenen Gebieten in der Gefahr, bei der Verteilung von Hilfsgütern durch Muslime benachteiligt zu werden. Wie dem Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors berichtet wurde, flohen Christen vor den Wassermassen auch in Moscheen. Dort werden sie im Gegenzug für Güter aufgefordert, zum Islam überzutreten. Islamistische Extremisten nutzen die Not, um die betroffenen Christen einzuschüchtern und auf ihre Seite zu ziehen. 1,5 Millionen Euro für Nothilfe und Wiederaufbau im HochwassergebietUm in dieser Katastrophe dramatischen Ausmaßes der ohnehin verfolgten christlichen Minderheit in der Region beizustehen und pakistanischen Gemeinden die Möglichkeit zu geben, selbst zu Helfern zu werden, ruft Open Doors weltweit zu Spenden auf. Insgesamt sollen für Nothilfe und den Wiederaufbau 1,5 Millionen Euro beigestellt werden.
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In der Not beistehenÜber ein Hilfsbündnis aus Partnerorganisationen vor Ort und lokalen Gemeinden hat Open Doors begonnen, Lebensmittel, Medikamente und Zeltplanen zu verteilen. "Selbst die kleinste Gabe macht einen großen Unterschied für jemanden, dessen Leben gefährdet ist", sagte Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland (Kelkheim). "Wir dürfen unsere Glaubensgeschwister in diesem unsagbar großen Leid nicht alleine lassen." Zusätzlich zu der seit Jahren herrschenden schweren Verfolgung müssen viele Christen in dem islamischen Land nun den Verlust von Familienangehörigen und ihres gesamten Hab und Gutes erleiden. "Geben wir ihnen durch unsere Unterstützung neue Hoffnung und die Möglichkeit, ihren Landsleuten vor Ort selbst zu helfen", appelliert Rode. Bei dem Erdbeben im Jahr 2005 in der Kaschmir Region im Norden Pakistans konnten durch die Nothilfe von Open Doors örtliche Christen auch ihren muslimischen Nachbarn Katastrophenhilfe leisten. Ortsbehörden waren von diesem selbstlosen Akt der Nächstenliebe der in dieser Region stark verfolgten Christen so sehr bewegt, dass sie den Aufbau erster christlicher Einrichtungen genehmigten. Diskriminierung, Schikane, Vergewaltigungen und Morde sind für Christen AlltagChristen gehören in Pakistan zur untersten Bevölkerungsschicht. Diskriminierung, Schikane, Vergewaltigungen und Morde sind Alltag für sie und haben sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Schon vor der Flut kämpfte die meist verarmte christliche Minderheit täglich um ihr Überleben. Mühsam aufgebaute Existenzen wurden nun von den Wassermassen weggespült. Nach Einschätzungen der Vereinten Nationen sind von den Folgen der Überschwemmungen 20 Millionen Menschen betroffen. Etwa 1.600 Menschen sind gestorben. Ganze Dörfer und Städte wurden einfach weggespült. Mehr als vier Millionen Menschen sind obdachlos. Pakistan droht nun eine Hungerkatastrophe. Große Teile der Reisanbaugebiete sind zerstört. Bereits jetzt haben Millionen Menschen zu wenig Nahrung. Viele trinken aufgrund von Wassermangel das verschmutzte Wasser. Krankheiten breiten sich aus. Der Wiederaufbau der betroffenen Gebiete soll Jahre dauern. Quelle: Open Doors Presseinfo vom 24.08.2010 |
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