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Saudi-Arabien

Religionsfreiheit existiert nicht

Saudi-Arabien im Weltverfolgungsindex auf Platz 4

22.01.2011: Saudi-Arabien ist nicht nur der weltweit größte Erdölförderer, sondern belegt in der Liste der Länder, in den Christen am stärksten verfolgt werden, einen traurigen Platz vier. Open Doors, das weltweite Hilfswerk für verfolgte Christen, begründet diese Platzung wie folgt.

Aus dem verschlossenen wahhabitischen Königreich dringen kaum Informationen über die Lage der Christen nach außen. Erst für diesen Berichtszeitraum erreichten Open Doors Meldungen, nach denen im Jahr 2009 etliche Christen ihres Glaubens wegen körperliche Gewalt ertragen mussten.

Am 1. Oktober 2010 verhaftete die Religionspolizei "Muttawa" bei einem Gottesdienst in einem Privathaus zwölf philippinische Christen und einen Priester. Ihnen wurden evangelistische Aktionen unter Muslimen vorgeworfen. Sie kamen teils gegen Kaution wieder auf freien Fuß. Einige Christen sind wegen der herrschenden Unterdrückung aus dem Land geflohen. In manchen Fällen ist ihr Leben weiterhin gefährdet.

Die meisten Christen in Saudi-Arabien sind Ausländer

Die meisten Christen in Saudi-Arabien sind Ausländer bzw. ausländische Gastarbeiter, mehrheitlich Philippinos. Gastarbeiter werden nicht nur schlecht bezahlt, sondern sind auch wegen ihres christlichen Glaubens regelmäßig verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt.

Religionsfreiheit existiert nicht in dem wahhabitischen Königreich, das seinen Bürgern nur die Zugehörigkeit zu einer Religion gestattet: dem Islam. Die freie Wahl der persönlichen Religion oder gar ein Religionswechsel sind verboten. Das Rechtssystem basiert auf dem islamischen Recht, der Scharia. Apostasie, der Übertritt eines Muslims zu einer anderen Religion, ist ein todeswürdiges Verbrechen, dessen Ahndung nur durch den Widerruf des "Abtrünnigen" vermieden werden kann. Zwar erkennt die Regierung das Recht von Nicht-Muslimen an, Gottesdienste im privaten Rahmen zu halten, doch die "Mutawwa" respektiert dieses Recht oft nicht.

Nicht-Muslimen droht Auspeitschung, Haft, Abschiebung, Folter oder "Ehrenmord"

Auch die oben erwähnten 13 Christen wurden im Oktober 2010 von dieser Religionspolizei verhaftet. Die öffentliche Ausübung nicht-muslimischer Anbetung ist untersagt. Nicht-Muslimen, die an derartigen Aktivitäten beteiligt sind, drohen Verhaftung, Inhaftierung, Auspeitschung, die Abschiebung und manchmal Folter. Ehemalige Muslime müssen befürchten, als Christen Opfer von "Ehrenmorden" zu werden, wenn ihre Familie oder ihr gesellschaftliches Umfeld ihren neuen Glauben entdeckt.

Die veränderte Position von Saudi-Arabien im Weltverfolgungsindex (von Platz 3 auf Platz 4) ergibt sich durch die verschlechterte Lage der Christen in Afghanistan (3).

Quelle:

Autor: Uwe Schütz

 

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