"Palästinenser wollen Staat ohne Frieden"
Israels Premier kritisiert vor der UN-Vollversammlung die PA und die
UN
26.09.2011: "Israel will Frieden mit einem palästinensischen
Staat, aber die Palästinenser wollen einen Staat ohne Frieden",
das sagte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu am Freitag in einer
Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. In seiner Ansprache äußerte
der Regierungschef außerdem Kritik an den Vereinten Nationen.
Kurz vor Netanjahu hatte der palästinensische Präsident Mahmud
Abbas gesprochen und einen Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft der Palästinenser
eingereicht. Israels Premier war bei dieser Rede nicht anwesend.
Netanjahu ist nach Friedensschluss zur Anerkennung eines PA-Staates
bereit
Netanjahu wies in seiner Ansprache darauf hin, er sei gekommen, um die
Wahrheit zu sagen, und nicht, um Applaus zu erhalten. "Es gibt ein
altes arabisches Sprichwort, das besagt, man kann nicht mit einer Hand
applaudieren. Genau so ist es auch mit dem Frieden. Ich kann Frieden nicht
ohne Sie schließen, Präsident Abbas, ich strecke meine Hand
aus - die Hand Israels - in Frieden. Und ich hoffe, Sie ergreifen diese
Hand", so Netanjahu. Er betonte: Wenn die Palästinenser nach
einem Friedensschluss mit Israel einen Staat ausrufen, wäre Israel
das erste Land, das diesen akzeptieren würde.
Netanjahu bietet Abbas an, direkt mit Verhandlungen zu beginnen
Der israelische Premier brachte seine Frustration darüber zum Ausdruck,
dass die Palästinenser nicht mit Israel verhandeln wollen. An Abbas
gerichtet sagte er: "In zweieinhalb Jahren haben wir uns nur einmal
in Jerusalem getroffen, obwohl meine Tür immer offen für Sie
stand." Er bot dem Palästinenser an, direkt in New York mit
Verhandlungen zu beginnen.
Netanjahu wies darauf hin, dass er in den vergangenen Wochen einen Vorschlag
der US-Regierung zur Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen angenommen
habe, obwohl er nicht über jedes Detail erfreut gewesen sei - vor
allem was die Grenzen anbelangte. Das Problem des Konfliktes sei die Weigerung
der Palästinenser, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen.
"Sie beschuldigen Israel oft, Jerusalem zu judaisieren. Das ist als
würde man Amerika eine Amerikanisierung Washingtons vorwerfen. Wissen
Sie, warum wir Juden genannt werden? Weil wir aus Judäa stammen."
Der Premier betonte zudem, dass Israel die Rechte von Minderheiten achte.
Hingegen hätten palästinensische Vertreter immer wieder betont,
dass in ihrem Staat keine Ju! den leben dürften.
Für Israel sei das Thema Sicherh! eit beso nders wichtig, sagte
Netanjahu weiter. Er widersprach Abbas' Angaben, die Palästinenser
seien "nur mit ihren Hoffnungen und Träumen bewaffnet".
"Ja, mit Hoffnungen, Träumen und 10.000 Raketen, geliefert vom
Iran", so der Premier.
Er erinnerte daran, dass nach Israels Räumung des Gazastreifens
die Hamas das Gebiet übernommen hat. Militante Gruppen hätten
in Gaza und dem Libanon die Macht und strebten danach, Israels Friedensabkommen
mit Jordanien und Ägypten zu zerstören. "Sie sind nicht
gegen die Politik Israels, sondern gegen seine Existenz", so Netanjahu.
Netanjahu kritisiert den Umgang der UN mit Israel
Der Premier kritisierte in seiner Ansprache außerdem die Vereinten
Nationen für ihren Umgang mit Israel. "Sie stellen Israel nicht
nur als den Verbrecher hin, sondern übertragen tatsächlichen
Verbrechern oft auch Führungspositionen". Netanjahu erinnerte
daran, dass unter anderen Libyen unter Muammar Gaddafi den UN-Menschenrech!
tsrat geleitet hat. "Sie mögen sagen, das ist Vergangenheit.
Aber das passiert heute noch - genau heute. Der von der Hisbollah kontrollierte
Libanon hat nun die Präsidentschaft des UN-Sicherheitsrates inne.
Das bedeutet in Wirklichkeit, dass eine Terror-Organisation die Präsidentschaft
über die Institution hat, die damit betraut wurde, die Sicherheit
der Welt zu garantieren." Netanjahu betonte, die UN hätten Israel
mehr als jedes andere Land verurteilt, obwohl es die einzige wirkliche
Demokratie im Nahen Osten sei.
Quelle: israelnetz.com-Newsletter vom 26. September 2011
Autor dieser Webseite: Uwe Schütz
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