Nahostkonflikt
Israels Premierminister äußerte sich am Jahrestag der Staatsgründung
zum Nahostkonflikt
17.05.2011: Israel ist dazu
bereit, Teile seines Heimatlandes für einen echten Frieden mit den
Palästinensern aufzugeben. Das sagte der israelische Premierminister
Benjamin Netanjahu gestern in Jerusalem in seiner Rede zur Eröffnung
der neuen Sitzungsperiode der Knesset. Zugleich betonte er, dass die Wurzeln
des Konfliktes nicht im Fehlen eines Palästinenserstaates, sondern
in der Gründung
des jüdischen Staates liegen.
Netanjahu ging unter anderem
auf den Sturm auf Israels Grenzen von Syrien, dem Libanon und dem Gazastreifen
aus am vergangenen Sonntag ein: "Was haben sie in Gaza gestern gerufen?
Sie haben gerufen, dass sie nach Jaffa zurückkehren wollen. Was haben
sie gestern in Syrien geschrieen? Sie haben geschrieen, dass sie nach
Galiläa zurückkehren wollen. Was haben die Führer der Hamas
gestern gesagt? 'Wir wollen das Ende der zionistischen Agenda sehen' -
dieselben Worte, die auch ihr Patron im Iran benutzt."
Netanjahu:"Konflikt wurzelt in Israels Staatsgründung"
Die Ereignisse vom Sonntag
seien nicht am 5.
Juni, dem Jahrestag des Sechs-Tage-Krieges, erfolgt, sondern am 15.
Mai, dem Tag der Staatsgründung Israels. Es gehe daher im Nahostkonflikt
nicht um 1967, als Israel das Westjordanland,
die Golanhöhen und Ostjerusalem eroberte, sondern um 1948, als Israel
gegründet wurde. "Die Palästinenser betrachten diesen Tag,
die Gründung des Staates Israel, als ihre 'Nakba', ihre Katastrophe.
Aber ihre Katastrophe war, dass sie keine Führung hatten, die zu
einem echten historischen Kompromiss zwischen dem palästinensischen
Volk und dem jüdischen Volk bereit war." Bis heute gebe es keine
Palästinenserführung, die dazu bereit sei, Israel als nationale
Heimstätte für das jüdische Volk anzuerkennen.
Netanjahu:"Ich möchte Frieden mit einem Palästinenserstaat,
der den Konflikt beendet"
Eine palästinensische
Regierung, von der die Hälfte täglich erkläre, dass sie
die Vernichtung des jüdischen Staates plane, könne kein Partner
für Frieden sein, so Netanjahu. Er betonte weiter: "Ich möchte
Frieden mit einem Palästinenserstaat, der den Konflikt beendet. Ich
bin nicht bereit, einen Palästinenserstaat anzuerkennen, der ihn
fortsetzt. Ich bin bereit, einen Palästinenserstaat neben Israel
zu akzeptieren, aber ich werde keinen Palästinenserstaat anstelle
von Israel akzeptieren." Sollten die Palästinenser den jüdischen
Staat anerkennen und dem Terror abschwören, so würden sie in
Israel ein vereintes Volk finden, welches zum Frieden bereit sei und welches
dafür Zugeständnisse machen würde. Der Regierungschef betonte
jedoch, dass Jerusalem die ungeteilte und souveräne Hauptstadt Israels
bleiben müsse. Die großen Siedlungsblöcke müssten
ebenfalls zu Israel gehören. Zudem müsse die Frage der palästinensischen
Flüchtlinge außerhalb des jüdischen Staates gelöst
werden.
Netanjahu fordert über Parteigrenzen hinweg zur Einheit auf
Netanjahu forderte die Knessetmitglieder
und verschiedenen israelischen Parteien dazu auf, dem Beispiel des Zionismusbegründers
Theodor
Herzl zu folgen, der die verschiedenen Fraktionen dazu aufgerufen
hatte, ihre persönlichen Ansichten zurückzustellen und sich
um die Grundideen des Zionismus zu vereinen. "In der Vergangenheit
waren die großen zionistischen Mächte gefordert, sich zusammenzuschließen,
um den Staat zu gründen, heute müssen die großen zionistischen
Mächte zusammenkommen, um den Staat zu erhalten und seine Zukunft
zu sichern ... Ich fordere Sie daher auf, zionistische Mitglieder der
Opposition, erheben Sie sich über die Betrachtungen der Parteien,
legen Sie Ihre persönlichen Interessen ab. Schließen Sie sich
uns auf der Basis der Prinzipien an, die ich heute umrissen habe, und
lassen Sie uns uns als vereinte Front präsentieren, für die
Sicherheit, für den Frieden, für den Staat."
Abbas-Berater: Netanjahus Position "inakzeptabel"
Bei Palästinensern stieß
Netanjahus Rede auf Ablehnung. Laut Nabil Abu Rudeina, einem Sprecher
des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, beweise diese
"erneut, dass Israel nicht an Frieden interessiert ist". Die
Ansprache ändere nichts an den Plänen der Palästinenserführung,
bei den UN die Anerkennung eines eigenen Staates zu beantragen. Netanjahus
Positionen seien "inakzeptable" Vorbedingungen, so Rudeina laut
der Tageszeitung "Jediot Aharonot". Er fügte hinzu: Ostjerusalem
müsse die Hauptstadt eines Palästinenserstaates werden.
Quelle: israelnetz.de-Newsletter
vom 17.05.2011
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