Muslime rein,
Freikirchen raus
Baden-Württemberg will SWR-Rundfunkrat neu besetzen und Muslime
und Migranten beteiligen
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Der Südwestrundfunk
(SWF) ist die zweitgrößte Rundfunkanstalt der ARD - nach
dem WDR. Hauptstandorte sind Stuttgart, Baden-Baden und Mainz. Der
SWR entstand 1998 durch den Zusammenschluss von SDR und SWF.
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15.10.2012: Die rot-grüne baden-württembergische Landesregierung
will die Zusammensetzung des SWR-Rundfunkrates ändern. Rausfliegen
sollen die evangelischen
Freikirchen und die Vertriebenen, rein kommen sollen Moslems, Migranten
und grüne Umweltverbände. Die jeweils zwei Sitze der evangelischen
und der katholischen Kirche in Baden-Württemberg bleiben unangetastet.
Auch die israelitische Religionsgemeinschaft behält ihren Sitz. Der
Entwurf des neuen Staatsvertrages soll am 23. Oktober im Kabinett beraten
werden.
Regierungssprecher Rudi Hoogvliet bestätigte am 09.12.2012, gibt
es Überlegungen, bei der geplanten Reform des Rundfunkstaatsvertrages
einen islamischen Vertreter in den Rundfunkrat zu holen. Dann müsse
jedoch an anderer Stelle gekürzt werden, erläuterte Hoogvliet,
weil der Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR) nicht größer
werden solle als bisher.
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Bernd
Friedrich, Vertreter der Ev. Freikirchen im Rundfunkrat und stv. Vorsitzender
des Hörfunk-Ausschusses Baden-Württemberg |
Kirchliche Vertreter begrüßen Beteiligung der Muslime,
halten aber den Ausschluss der Freikirchen für abwegig
Bernd Friedrich, der Vertreter der Freikirchen im Rundfunkrat (rechts
im Bild), sagte, wenn der Platz der Freikirchen gestrichen werde, würde
das kirchlich eigenständige Profil von 26 verschiedenen Freikirchen
im Südwesten mit insgesamt rund 100.000 Mitgliedern nicht mehr vertreten
sein. Dass Muslime einen Platz im Aufsichtsgremium erhalten, unterstützt
Friedrich. Dies sollte jedoch nicht auf Kosten der freikirchlichen Christen
gehen, die ehrenamtlich sehr engagiert und sozial höchst aktiv seien.
Der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland und der
Vereinigung Evangelischer
Freikirchen, Markus Bräuer, sagte, die evangelischen Freikirchen
hätten im Sendegebiet des SWR eine lange und gute Tradition. Er halte
es für falsch, sie aus der Mitarbeit im Rundfunkrat auszuschließen.
"Die Muslime an der Arbeit des Rundfunkrates zu beteiligen, wird
einen aufgeklärten Dialog der Religionen in der Gesellschaft fördern.
Sie aber nur auf Kosten der Freikirchen zu integrieren, ist abwegig."
Das Aufsichtsgremium des SWR mit seinen insgesamt 74 Mitgliedern ist
das größte aller ARD-Anstalten. 23 Rundfunkratsmitglieder stammen
aus Rheinland-Pfalz, 51 Mitglieder aus Baden-Württemberg. Der Rundfunkrat
ist das oberste Kontrollgremium beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Quelle: Jesus.de-Newsletter vom 10.10.2012 / epd
Autor: Uwe Schütz
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