Informationskrieg in Nahost
Reporter ohne Grenzen über Pressefreiheit in
Israel und den Palästinenser-Gebieten
14.02.2015: Journalisten
in den palästinensischen Gebieten sind Gewalt und
Drohungen ausgesetzt. Das beklagt Reporter ohne Grenzen
(ROG) in seinem Jahresbericht zur Pressefreiheit. Nach ihrer Rangliste
liegen die palästinensischen
Gebiete (Westjordanland
und Gazastreifen)
ihres am Donnerstag veröffentlichten Jahresberichtes auf Platz
140 von 180. Im Vorjahr rangierten sie auf Platz 138. Journalisten
müssten mit Verhören und Festnahmen für Regierungskritik
oder Berichte über Korruption rechnen, bemängelt ROG.
Das einzige Thema, das Journalisten und Internetnutzer frei
kritisieren könnten, sei die israelische Besatzung.
Insbesondere gerieten
palästinensische Journalisten zwischen die Fronten der Autonomiebehörde
und der Hamas
. Das Gefühl, ständig unter Beobachtung zu stehen,
erzeugt Angst und führt zu Selbstzensur.
Informationskrieg
Sowohl Israel wie auch
den Palästinensern wirft die Organisation Informationskrieg
vor. So habe Israel
im Gaza-Konflikt im vergangenen Sommer die Medienkontrolle verschärft.
Behörden hätten einen Fernsehspot der israelischen Menschenrechtsorganisation
BeTselem verboten. Der Spot nennt Namen von 150 in Gaza
getöteten Kindern.
Umgekehrt habe die Hamas
das Internet für ihre Propaganda-Zwecke genutzt. Ihr militärischer
Arm, die Kassam-Brigaden, unterhalten demnach eine Webseite auf
Hebräisch für die psychologische Kriegsführung gegen
die israelische Bevölkerung. Außerdem geben sie die Anzahl
der abgefeuerten Raketen an und veröffentlichen Videos von
Angriffen auf die israelische Armee
Reporter ohne Grenzen bescheinigt Israel, dass harte
Kritik möglich sei
Abgesehen von dem Konflikt
bescheinigt ROG Israel eine vielfältige Medienlandschaft, auch
harte Kritik an Regierung und Behörden sei gefahrlos
möglich. Kritisch sieht die Organisation hingegen, dass Themen
der nationalen Sicherheit einer Militärzensur und gelegentlichen
Nachrichtensperren unterliegen. Übergriffe der
Armee gegen palästinensische und ausländische Journalisten
hätten sich während des Gaza-Konfliktes gehäuft und
seien straflos geblieben.
ROG bezeichnet journalistische Möglicheiten in den übrigen
Ländern als schwierig
Mit dieser Einschätzung
verschlechtert sich Israel gegenüber dem Vorjahr um 5 Plätze
und befindet sich nun auf Rang 101. Unter den Ländern des Nahen
Ostens steht nur Kuweit mit Platz 90 besser da als Israel. Die Lage
in den restlichen Ländern des Nahen Ostens schätzt ROG
als schwierig oder sehr ernst ein.
Quelle: israelnetz.com-Newsletter
Autor dieser
Webseite: Uwe Schütz
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