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"Tal der Wölfe - Palästina"

Umstrittener türkischer Film über die Razzia gegen die Gaza-Flotte läuft weltweit in Kinos an

Szene aus "Tal der Wölfe - Palästina", dem zweiten "Tal der Wölfe"-Film
Szene aus "Tal der Wölfe - Palästina", dem zweiten "Tal der Wölfe"-Film:
Die Israelis sind die Bösewichte; Pana Film Quelle: spiegel.de

24.01.2011: Trotz des Vorwurfs anti-israelischer Propaganda startet der türkische Actionfilm "Tal der Wölfe - Palästina" in dieser Woche in 25 Ländern. Laut der Istanbuler Produktionsgesellschaft Pana wird der Film am Donnerstag, 27. Januar, in deutschen Kinos anlaufen. Der Film befasst sich mit dem israelischen Angriff auf das türkische Protestschiff Mavi Marmara, dass im Mai 2010 die Gazastreifen-Blockade durchbrechen wollte. Bei dem Einsatz der israelischen Armee wird neun türkische Aktivisten getötet.

Die Story ist einfach, die Produktion war teuer

Seit der Razzia gilt das politische Verhältnis zu Israel als äußerst angespannt, die türkische Öffentlichkeit reagierte mit Wut und Empörung. Der Film spiegelt diese allgemeine Stimmung wider.

Der Geheimagent Polat Alemdar, der beliebteste Actionheld der Türkei, macht sich in dem Actionstreifen auf, um die Verantwortlichen für die Angriffe auf die Gaza-Flotte blutig und brutal zur Strecke zu bringen.

In israelischen Medien war das Szenario bereits auf Kritik gestoßen. Der 10-Millionen-Dollar-Film ist eine der bisher teuersten türkischen Produktionen. Die Produktionsfirma will ihn in insgesamt 80 Ländern vermarkten. Kommentar von Spiegel-Online: Der Kinofilm "Tal der Wölfe - Palästina" soll die Rachegelüste der Türken befriedigen - und provoziert mit antisemitischen Untertönen.

Das Rezept: Nationalistische Aussagen gegen Israel

Der Trailer könnte reißerischer nicht sein: Da wird geballert und gebombt, gemordet und gefoltert, zwischendurch giften Schurken, spricht der Held die markigen Worte (spiegel.de): "Ich bin nicht nach Israel gekommen. Ich bin nach Palästina gekommen". Das Existenzrecht Israels wird in einer weiteren Äußerung infragegestellt: "Ich weiß nicht, welcher Teil dieses Landes euch versprochen wurde, aber ich verspreche euch den unteren Teil dieser Erde."

"Tal der Wölfe" läuft seit 2003 äußerst erfolgreich als Serie im türkischen Fernsehen, mehrere Kinofilme waren ein Kassenschlager. Die gezielte Verquickung von Fiktion und realen Vorfällen, verbunden mit nationalistisch geprägten politischen Aussagen gegen die USA und Israel, ist das Erfolgsrezept: "Wir sprechen Dinge an, die keiner hören will. So machen wir denen Angst, die schuldig sind", meinte Hauptdarsteller Necati Sasmaz, der den Geheimdienstler Alemdar in Kino und TV verkörpert.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei sind seit der Gaza-Operation gestört

Sogar diplomatische Irritationen zwischen der Türkei und Israel hat "Tal der Wölfe" schon provoziert: Im Januar 2010 bestellte das israelische Außenministerium aus Protest gegen eine als verunglimpfend bezeichnete Darstellung des Landes den türkischen Botschafter Ahmet Oguz Celikkol ein. Der musste vor laufenden Kameras symbolträchtig auf einer niedrigeren Couch Platz nehmen und erhielt bei der Begrüßung keinen Händedruck. Die daraufhin folgende türkische Drohung, den Botschafter aus dem Land abzuziehen, konnte durch eine offizielle Entschuldigung Tel Avivs verhindert werden.

Nach Angaben der Produktionsfirma Pana Film ist bislang von israelischer Seite keine direkte Reaktion auf den baldigen Kinostart eingegangen.

Quellen: israelnetz.de und spiegel.de

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

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